Fragen über Fragen zum umstrittenen Twitter-Deal von Elon Musk. Hier findest du alles, was man bereits weiss (oder eben nicht).
Jein. Es gibt keine offizielle Bestätigung vonseiten Twitters. Auch Musk selber hat den Kauf «nur» mit einem Tweet bestätigt. Allerdings verkünden diverse US-Medien, dass der Deal bereits über die Bühne ist, in Berufung auf Insider.
the bird is freed
— Elon Musk (@elonmusk) October 28, 2022
Es deuten jedoch viele Veränderungen (siehe unten) darauf hin, dass Elon Musk tatsächlich bereits stolzer Besitzer des Kurznachrichtendiensts ist. Man darf wohl in baldiger Zeit mit einem offiziellen Statement rechnen.
Gemäss diversen Berichten hat Musk bereits ordentlich die Chefetage aufgemischt. Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal wurden gefeuert, auch Top-Managerin Vijaya Gadde musste gehen. Der Chefjurist Sean Edgett soll gar aus der Zentrale eskortiert worden sein.
Musk hatte in den letzten Monaten vermehrt Kritik an der Führung des Unternehmens geäussert. So sei CEO Agwal nicht in der Lage, Twitters Probleme zu lösen. Die Entlassungen deuten darauf hin, dass Musk zügig mit der Weiterentwicklung Twitters fortfahren will.
Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg will Musk zunächst selbst den Chefposten übernehmen. Erst mit der Zeit könnte er den Job an jemand anderen abgeben. Bis jetzt wurde noch kein konkreter Name für einen Nachfolger genannt. Auch der Ersatz für das entlassene Management ist noch nicht bekannt gegeben worden.
Musk hat erklärt, massiv Stellen bei Twitter kürzen zu wollen. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen aus San Francisco gut 7500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seine Ankündigung, grossflächige Entlassungen durchzuführen, stiess bei diesen auf Unmut. Zudem sucht Musk nach neuen Möglichkeiten, Geld mit dem Dienst zu machen, denn: Twitter hat, so die «New York Times», seit längerem Mühe, auf dem Werbemarkt zu wachsen. Dabei wäre das die Haupteinnahmequelle des Kurznachrichtendienstes.
Nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den Dienst Twitter selbst hat Musk grosse Pläne. Wie bereits bekannt, möchte er daraus eine Plattform für Redefreiheit machen: Keine Zensur, keine «Wokeness», keine Cancel Culture. US-amerikanische Republikaner bejubeln den «Rückschritt», denn zu Beginn Twitters waren die Content-Regeln in etwa ähnlich ausgelegt. Ein ehemaliger Top-Manager von Twitter sieht das Ganze gelassen: «Irgendwann werden die Leute merken, dass der Wilde Westen einen Sheriff braucht, um für die Sicherheit der Menschen und des Handels zu sorgen», sagt Colin Crowell gegenüber der NYT.
Tatsächlich sorgte Musks Ankündigung eines No-Rule-Twitters nicht nur bei den Nutzern für Besorgnis: Auch die potenziellen Werbenden sind skeptisch. Diverse Marken wollen nicht, dass ihre Produkte neben problematischen Aussagen beworben werden. Musk krebste daraufhin in einem Tweet an die Advertiser zurück und versprach, natürlich nicht jeden Content zuzulassen.
Dear Twitter Advertisers pic.twitter.com/GMwHmInPAS
— Elon Musk (@elonmusk) October 27, 2022
Zum Schluss: Ein wichtiger Punkt auf Elon Musks Veränderungs-Liste ist, dass es keine lebenslangen Sperren mehr geben soll. Von so einer ist auch Ex-US-Präsident Donald J. Trump betroffen. (cpf)
Zuerst einmal werden die meisten Twitter-Angestellten von ihrem Job befreit und danach bereiten wir schön die Bühne für Hetzer und Verschwörungsgläubige aller Art, weil "FrEe SpEeCH!!". Musk ist schlicht und einfach ein unerträglicher Typ.