Das iPhone 6 und das grössere 6 Plus mit iOS 8.Bild: EPA/ANP FILE
100'000 Freiwillige gesucht
Die Einführung des aktuellen iPhone-Betriebssystems iOS 8 verlief holprig. Um Programmierfehler früher zu entdecken, sollen künftig angeblich Vorabversionen an interessierte Nutzer verteilt werden. 23.02.2015, 14:1724.02.2015, 08:08
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Ähnlich wie Apple es im vergangenen Jahr mit OS X getan hat, will der Konzern nun offenbar auch Vorabversionen des iOS-Betriebssystems verteilen. Das berichtet das Apple-Blog 9to5mac unter Berufung auf «mehrere mit den Plänen vertraute Personen». Demnach will der Konzern auf diese Weise Software-Fehler ausfindig machen und beseitigen, bevor die Updates allgemein veröffentlicht werden.
Bisher haben nur registrierte Entwickler Zugang zu iOS-Betaversionen. Zwar kann sich bei Apple grundsätzlich jedermann als Entwickler anmelden, doch wird dafür eine Jahresgebühr von 79 Euro erhoben. Dasselbe gilt für Entwickler, die frühzeitig Zugang zu OS-X-Updates oder neuen Versionen des Apple-Browsers Safari haben wollen.
Apple hatte dieses Schema 2014 durchbrochen, indem es eine Vorabversion von OS X für interessierte Nutzer freigab. Bis zu eine Million Anwender wollte das Unternehmen in das Testprogramm aufnehmen; wer mitmachen wollte, konnte sich online registrieren. Wie viele Apple-Nutzer sich daran tatsächlich beteiligten, gab der Konzern nicht bekannt.
100'000 Freiwillige gesucht
Von der Massnahme selbst scheint man aber überzeugt zu sein. Teilnehmer des Programms, das im Vorfeld der Veröffentlichung von OS X 10.10 Yosemite eingeführt wurde, bekommen bis heute in unregelmässigen Abständen neue Vorabversionen zur Installation angeboten. Auch das Update auf Version 10.10.3, das auch Apples neue Bildbearbeitungs-App Photos enthält, werden sie frühzeitig installieren können, schreibt «9to5mac».
Im Gegensatz zum OS-X-Testprogramm würden allerdings nicht erneut eine Million Testnutzer, sondern nur 100'000 für iOS-Vorabversionen freigeschaltet, heisst es in dem Bericht. Als erstes sollen die Freiwilligen demnach iOS 8.3 testen können. An Entwickler wurde bereits eine erste Vorabversion dieses iOS-Updates verteilt. Der öffentliche Betatest solle beginnen, wenn im März die dritte Vorabfassung bereitsteht.
Etwa zu diesem Zeitpunkt dürfte die finale Version von iOS 8.2 veröffentlicht werden, die in erster Linie Erweiterungen für die Apple Watch enthalten soll. iOS 8.3 bringt laut «9to5mac» dagegen Verbesserungen für CarPlay, Siri und Google-Dienste.
Fehler vermeiden
Das breit angelegte Betatestprogramm soll offenbar dazu dienen, Patzer – wie sie die Einführung von iOS 8 begleitet haben – zukünftig zu verhindern. Diverse Software-Macken plagten das neue iPhone-Betriebssystem vom ersten Tag an. Ein eilig bereitgestelltes Update musste wegen neuerlicher Fehler zurückgezogen werden. Das Hin und Her kostete Apple Vertrauen bei vielen Anwendern, sodass viele zögerten, iOS 8 zu installieren.
Wohl auch wegen dieser Probleme will sich Apple bei iOS 9, das vermutlich im Herbst veröffentlicht wird, vor allem auf Stabilität und Fehlerfreiheit konzentrieren. Die Einführung eines öffentlichen Testprogramms wäre eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. 100'000 Nutzer werden sicherlich viele versteckte Probleme finden, die den vor allem an ihrer eigenen Software interessierten Entwicklern nicht auffallen.
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(mak)
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