Netflix will mehr Geld von mir.
Erfahren muss ich davon aus den Medien.
Der Streaming-Dienst erhöhe «schon wieder die Preise», schreibt 20 Minuten Online. Und versüsst mir damit nicht gerade den eh schon ziemlich trüben Apriltag.
Die neuen Preise gelten ab sofort für Neukunden, erfahre ich aus dem Bericht. Für bestehende Abonnenten werde es «ab ihrer nächsten Rechnung im Mai teurer».
Da ich Netflix vor Jahren über ein iPad abonniert habe, erfolgt die Abo-Verwaltung via iTunes. Dort finde ich allerdings keine Hinweise auf eine drohende Preiserhöhung ...
Ein Besuch auf der Netflix-Online-Hilfe verrät dann, dass alles mit rechten Dingen zu- und hergeht ...
Ich sollte also in den nächsten Tagen unerfreuliche (elektronische) Post erhalten vom US-Unternehmen. Wobei ...
Die Preiserhöhung ist (für mich) moderat: Ich bezahle neu für das «Standard»-Abo 16.90 Franken pro Monat. Das «Premium»-Abo, das sich mit bis zu vier gleichzeitigen Streams fürs Teilen mit Freunden eignet, kostet neu 21.90 Franken.
Gute Nachricht für Sparfüchse: Das Basis-Abo bleibt gleich teuer, nämlich 11.90 Franken pro Monat.
Bleibt die Frage, wann das Unternehmen die Preiserhöhung öffentlich kommunizieren wollte. Denn auf der Hilfe-Webseite sind die Änderungen bereits zu finden:
Preiserhöhungen durch die Hintertür? Dass dies zur Geschäftspraxis gehört, zumindest darüber informiert das Unternehmen seine Kunden auf seiner Website. Unter dem Titel «Warum wurde mein Netflix-Preis geändert?» finde ich tatsächlich mein Problem, perfekt formuliert ...
Netflix begründe die höheren Preise mit den steigenden Investitionen für Eigenproduktionen, schreibt 20 Minuten Online. «Wir investieren viel Geld für hochwertige Filme und Serien», wird ein Netflix-Sprecher zitiert.
Seit der offiziellen Lancierung von Netflix in der Schweiz im Jahr 2014 sei dies schon die zweite Preiserhöhung, heisst es. Die letzte Anpassung gab es im Herbst 2017.
Jean-Claude Frick, Digitalexperte der Vergleichsplattform Comparis, finde die Preiserhöhung gerechtfertigt. «Für das, was Netflix bisher geboten hat, waren die Abos in der Vergangenheit fast zu günstig.»
In den USA wurden die Preise bereits Anfang Jahr erhöht, nun ist offenbar auch Europa dran, was bei Twitter zu wenig begeisterten Reaktionen führt ...
Wie krass @NetflixDE in den letzten Jahren an der Preisschraube dreht. Allmählich wären mir 10 Originals weniger im Monat lieber ... #Sovielkannsowiesoniemandsehen
— Christoph Fröhlich (@cfroeh) 11. April 2019
Quellen: