Drucker sind ein Bombengeschäft für die Hersteller. Die hohen Umsätze haben allerdings sehr wenig mit dem Verkauf der relativ günstigen Hardware zu tun, und sehr viel mit dem Verkauf von überteuertem Verbrauchsmaterial, sprich Tintenpatronen oder Farbkartuschen.
In einem Interview mit dem US-Sender CNBC räumte der Chef des bekannten Druckerherstellers HP (früher: Hewlett-Packard), Enrique Lores, kürzlich Geschäftspraktiken ein, die sich gegen die eigenen Kundinnen und Kunden richten.
In dem Interview ging es um allgemeine Trends für den Computer-Markt und darum, wie sich dieser nach dem Boom in der Corona-Pandemie entwickle, wie die österreichische Tageszeitung «Der Standard» zusammenfasste. Als die Moderatorin den HP-Chef allerdings auf eine Sammelklage in den USA ansprach, die gegen HP wegen der künstlichen Einschränkung seiner Drucker läuft, habe er offen zugegeben, dass das Unternehmen alles daran setze, die Verwendung von günstiger Tinte von Drittanbietern zu unterbinden.
Um den Zwang zur Originaltinte zu rechtfertigen, habe HP selbst sogar ein Szenario konstruiert, bei dem mit Chips ausgestattete Tintenpatronen als potenzielles Sicherheitsrisiko dargestellt werden, hält «Der Standard» fest.
Und tatsächlich bekräftigte der HP-Chef im Interview einmal mehr die Darstellung, dass Malware über manipulierte Druckerpatronen in das Netzwerk eines Unternehmens eindringen und sich dort ausbreiten könnte.
Der Bericht ruft in Erinnerung, dass ein IT-Sicherheitsforscher im Jahr 2022 demonstrierte, wie ein HP-Drucker mit einer manipulierten Tintenpatrone gehackt werden könne. Forschung wohlgemerkt, die HP selbst unterstützt hatte.
Seitdem nutze HP die «Forschungsergebnisse» als Argument, um zu untermauern, dass nur Originalpatronen verwendet werden sollten. Das US-Unternehmen habe sogar die Firmware seiner Drucker entsprechend aktualisiert, um die Verwendung von Nicht-HP-Patronen zu verhindern.
Dabei gäbe es eine einfache Lösung ...
HP habe in den letzten Jahren seine Geschäftsstrategie deutlich geändert und konzentriere seither sich auf die Etablierung von Abo-Modellen, heisst es im Bericht. Dies gelte übrigens nicht nur für Drucker, sondern solle, so verriet der HP-Chef vor laufender Kamera, in Zukunft auf «PCs und den Rest der Produkte, die wir herstellen» ausgeweitet werden.
Welcher Druckerhersteller hat dein Vertrauen und wie hältst du es mit dem Kauf von Tintenpatronen? Oder nutzt du (auch) privat einen Laser-Drucker? Und wie schaffst du es, die entsprechenden Kosten im Griff zu behalten?
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(dsc)
Nur ein Leerzeichen Unterschied. Nach einem mühsamen Firmware Downgrade geht es wieder.
Nie wieder HP.