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KI-Chatbot Grok sorgt bei X mit Bildgenerator Flux für Ärger

KI-generiertes Bild zeigt Donald Trump und Kamala Harris.
Dieses KI-generierte Bild zeigt Donald Trump und Kamala Harris vor dem brennenden World Trade Center in New York. Fachleute warnen vor Missbrauch.Screenshot: x.com

Elon Musk setzt auf unkontrollierte KI-Funktion bei X – mit Folgen

Ein neuer KI-Bildgenerator aus den USA sorgt mit ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen für Ärger. Das leistungsfähige Tool ist ausgerechnet in Elon Musks Fake-News-Schleuder X integriert.
15.08.2024, 21:46
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Elon Musks KI-Unternehmen xAI hat diese Woche neue Funktionen für seinen ChatGPT-Herausforderer Grok vorgestellt. Und die haben es in sich.

Wie der KI-Chatbot selbst ist der integrierte KI-Bildgenerator durch sehr wenige Sicherheitsvorkehrungen vor missbräuchlicher Nutzung geschützt.

Tweet zum KI-Bildgenerator von Grok (14. August 2024)
Die US-Bürgerrechtsanwältin Alejandra Caraballo kommentiert: «Oh mein Gott. Grok hat absolut keine Filter für seine Bildgenerierung. Das ist eine der rücksichtslosesten und verantwortungslosesten KI-Implementierungen, die ich je gesehen habe.»Screenshot: x.com

Verfügbar ist Grok für zahlungswillige User von Musks eigener Social-Media-Plattform X (Twitter).

Welche Technologie steckt dahinter?

Der neue KI-Chatbot von xAI basiert auf zwei leistungsfähigen Sprachmodellen namens «Grok-2» und «Grok-2 mini», die gemäss der offiziellen Ankündigung vom Dienstag als Beta-Versionen lanciert wurden.

Diese Modelle sind mit dem kürzlich angekündigten KI-Bildgenerator Flux verknüpft, einem vom Start-up Black Forest Labs aus Deutschland stammenden Tool.

Laut User-Befragungen übertrifft Flux die KI-Bildgeneratoren der Konkurrenz, konkret von Midjourney und OpenAI (DALL-E), in Bezug auf die Qualität.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass für das Training des Modells urheberrechtlich geschütztes Bildmaterial verwendet wurde, hält Tech Crunch fest.

Black Forest Labs ist laut Tech Crunch ein KI-Bild- und Video-Startup, das am 1. August an den Start ging. Die Verantwortlichen schienen die umstrittene Vision von Techmilliardär Musk zu teilen, der mit Grok einen «Anti-Woke-Chatbot» unter die Leute bringen wolle.

Wie gefährlich ist Grok?

Der amerikanische KI-Experte Ethan Mollick weist auf Risiken des ungebändigten KI-Bildgenerators hin:

«Flux, das über Grok zugänglich ist, ist ein hervorragender Text-zu-Bild-Generator, aber es ist auch sehr gut darin, gefälschte Fotos von echten Orten und Personen zu erstellen und sie direkt an Twitter zu senden.»
Professor Ethan Mollickquelle: x.com

Der US-Analyst Christian Montessori hat den neuen KI-Chatbot bereits ausprobiert und warnt vor möglichen negativen Auswirkungen für die Gesellschaft:

  • Grok habe ihm Anweisungen gegeben, wie man eine Düngerbombe mit genauen Messungen des Inhalts herstelle und wie man einen Zünder fabriziere.
  • Der KI-Chatbot habe ihm ermöglicht, (fotorealistische) Bilder von Elon Musk zu generieren, der Massenerschiessungen durchführe.
  • Die KI habe ihm zudem klare Anweisungen gegeben, wie man eine Massenerschiessung und ein politisches Attentat durchführe – einschliesslich hilfreicher Tipps, wie man ein Sturmgewehr vom Typ AR15 mit 11,5-Zoll-Lauf an einem gesicherten Ort verstecke.

Auch der Schweizer Sozialwissenschafter Marko Kovic hat sich das leistungsfähige Tool angeschaut. In einem lesenswerten Thread (siehe Quellen) zeigt er falsche Versprechungen auf. Sein knallhartes Urteil:

«Damit KI ein Problem wird, ist keine böse Absicht nötig. Es genügt, wenn wie in diesem Fall einfach ein schrottiges, unfertiges Produkt ohne ethische Überlegungen auf die Öffentlichkeit losgelassen wird.»
Marko Kovic

Der in rechtsextreme Gefilde abgedriftete Musk scheine darauf aus zu sein, dass entsprechende Fake News und Bildfälschungen seine Social-Media-Plattform durchdringen, konstatiert Tech Crunch. Den Nutzerinnen und Nutzern werde nun gestattet, auf X KI-Bilder zu verbreiten, die offenbar keine Wasserzeichen aufweisen. Solche von blossem Auge nicht erkennbaren digitalen Markierungen sollen es Plattformbetreibern ermöglichen, problematische Inhalte zu kennzeichnen und zu filtern.

Wie geht es weiter?

Es ist zu bezweifeln, dass die Behörden in den USA und in Europa der mehr oder weniger unkontrollierten KI-Offensive von Elon Musk nur zusehen.

Der «allgemeine Mangel an Sicherheitsvorkehrungen» rund um Grok und den integrierten KI-Bildgenerator könnte den Anbietern ziemlich Probleme bereiten, prognostiziert Tech Crunch und erinnert an bisherige Kontroversen rund um die Social-Media-Plattform X.

  • So hätten etwa die KI-generierten Deepfake-Bilder zu Taylor Swift für heftige öffentliche Kritik gesorgt.
  • Erst letzte Woche hätten fünf Vertreter von US-Bundesstaaten die Plattformbetreiber aufgefordert, auf X keine Falschinformationen über die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu verbreiten.
  • Am 21. Juli, wenige Stunden nachdem Joe Biden angekündigt hatte, dass er seine Präsidentschafts-Kandidatur zurückziehe, begann Grok mit der Verbreitung von Falschinformationen über Harris.
  • Musk selbst verbreitet immer wieder Inhalte, die gegen die Nutzungsbedingungen von X verstossen.

Die Europäische Kommission ermittelt bereits gegen X wegen möglicher Verstösse gegen den Digital Safety Act (DSA). Dieses Gesetz regelt, wie die grössten Online-Plattformen User-Inhalte moderieren. Anfang Jahr hat die EU-Kommission von X und weiteren Techkonzernen zudem Auskunft über die Eindämmung von KI-Risiken verlangt. Betreibern, die nicht kooperieren, drohen Geldstrafen in mehrstelliger Milliardenhöhe.

Black Forest Labs erklärt derweil, man wolle die eigene Technologie einem breiten Publikum zugänglich machen, mit frei verfügbaren KI-Bildgeneratoren (Open-Source) auf den Software-Entwicklungsplattformen Hugging Face und GitHub. Und das Start-up plant offenbar auch, bald ein Text-zu-Video-Modell zu lancieren.

Tests deuten darauf hin, dass sich Grok von einem Nischen-Chatbot zu einem legitimen Konkurrenten im KI-Rennen mit OpenAI, Google und Co. mausert. Hierbei dürften auch die Echtzeit-Trainingsdaten von X helfen, die trotz User-Protesten verwendet werden.

Bleibt die Frage, ob Musk mit seinen eigenen Waffen geschlagen, respektive zum Umdenken gebracht werden kann. Die US-Juristin und Transgender-Aktivistin Alejandra Caraballo liefert bei X einen Denkanstoss, indem sie den Techmilliardär mit Fake-Bildern verulkt.

Tweet zum KI-Bildgenerator von Grok
«Das könnte ihn tatsächlich dazu bringen, etwas gegen Grok zu unternehmen, lol.»Screenshot: x.com

Quellen

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114 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cotten91
15.08.2024 23:04registriert September 2019
Auf X sollte ab sofort von allen Medien verzichtet werden. Ich weiss, es ist easy Twitter aufzumachen und mit den aktuellen Meldungen dort hier Artikel zu schreiben, aber X ist mittlerweile so voller Mist und Falschinformationen, dass man nicht mehr weiss, was wahr ist.
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Musikuss
16.08.2024 00:20registriert September 2016
Musk hat Twitter nur deshalb gekauft, um nach Belieben und ungehindert Fake News zu generieren und zu verbreiten, um mit dem für ihn nützlichen Idioten Trump keine Steuern zahlen zu müssen. Die zwei Narzissen sind ein ganz übles Gespann!
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(isb)
16.08.2024 00:15registriert April 2021
Das kommt gut: dank Social Media konnten sich die Irren besser finden und organisieren, mit den KIs und Bildgeneratoren nun ihre abstrusen Ideen gegenseitig ‚beweisen‘ und effizienter tiefer in die eigene Scheinwelt abtauchen… wie wohl die Geschichtsbücher unsere Zeit mal nennen werden? Technisiertes Mittelalter?

Wobei sich die Frage stellt, wer diese schreiben wird - Mensch oder Maschine: dank Suchmaschinen und Archiven müssen wir uns schon jetzt nichts mehr merken, dank Chat KIs nun auch bald nicht mehr schreiben können…

Spannend, wie wir es immer wieder schaffen Gutes schlecht zu nutzen…
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