Mit dem Mini-SUV Spring bringt der Renault-Ableger Dacia einen Stromer auf den Markt, der in der Basisversion (unter anderem mit Radio, Klimaanlage, Lichtsensor und elektrischen Fensterhebern) mit 18’990 Franken konkurrenzlos günstig ist.
Diese Einstiegsversion wird allerdings erst 2022 ausgeliefert. Bereits im Herbst 2021 verfügbar ist der Spring als Comfort Plus für 20'490 Franken, der zusätzlich noch eine Rückfahrkamera, ein Infotainmentsystem und eine Metallic-Lackierung bietet.
Wer die Schnelllade-Funktion will, zahlt nochmals 650 Franken extra, aber auch so ist der Spring das günstigste Elektroauto in Europa. Die Reichweite beträgt 230 km (inner- und ausserorts kombiniert), im Stadtverkehr wären unter idealen Bedingungen bis 305 km möglich.
Zum Vergleich: Das aktuell günstigste Elektroauto bei uns, der Seat Mii Electric (260 km Reichweite), gibt es ab 24'100 Franken. Der Mii Electric ist allerdings ein Auslaufmodell, die Produktion wird bis Ende 2021 eingestellt.
Zurück zum Dacia Spring: Dass man bei Qualität und Ausstattung auf einiges verzichten muss, ist klar. Doch hat der Elektro-Zwerg durchaus seine Berechtigung. Er fährt sich unkompliziert, bisweilen sogar überraschend spritzig und ist zudem alltagstauglich. Braucht man mehr?
Zwar fällt der Spring mit nur 3,73 Metern Länge überraschend klein aus, doch der Platz im Innenraum genügt trotzdem. Selbst grösseren Personen bietet der Dacia ausreichend Kopffreiheit, ausserdem gibt es keine wuchtige und raumgreifende Mittelkonsole – ein Vorteil des Elektroantriebs. Leider lassen sich Fahrersitz und Lenkrad nicht auf die Wünsche des Fahrers hin anpassen, lediglich der Sicherheitsgurt ist in der Höhe verstellbar.
Das Cockpit wirkt modern eingerichtet, denn das Kombiinstrument kommt ohne klassische Analoganzeigen aus und wirkt mit seiner semitransparenten Leuchten-Instrumentierung und einem kleinen Zentraldisplay beinahe wie ein volldigitales Cockpit. Hinzu kommt ein einigermassen grosser Touchscreen in der Mittelkonsole für das Infotainmentsystem mit GPS-Navigation.
Zwar wird der Bildschirm von einem Rahmen in schmuckem Hochglanzschwarz eingefasst, doch ansonsten dominiert innen billiges Hartplastik. Die Verarbeitung wiederum ist bis auf kleinere Kritikpunkte in Ordnung: So zeigen sich an mehreren Stellen unverkleidete Schraubenköpfe und der Fahrzeugteppich ist teilweise unsauber verlegt.
Um hinten einzusteigen, müssen sich Erwachsene etwas klein machen. Sitzen kann man auf der Rückbank maximal zu zweit. Die Kopffreiheit ist auch im Fond in Ordnung, die Kniefreiheit aber eingeschränkt. Der Kofferraum fasst 270 Liter, dank einer einfach umlegbaren Rückbanklehne lässt sich bei Bedarf auch deutlich mehr Gepäck einladen.
Die 33 kW des Dacia scheinen nicht besonders viel zu sein. In der Praxis fühlt es sich aber anders an. Ein Vorteil dabei ist sein geringes Gewicht von weniger als einer Tonne. Schon beim Anfahren reagiert der Spring mit spritzigem Vortrieb. Bergauf und ab Tempo 100 wird es aber etwas zäh. Mit dem Spitzentempo von 125 km/h lässt es sich überall mit dem Verkehr mitschwimmen. Teilweise kommt sogar ein wenig Fahrspass auf, dann aber sinkt die Reichweite umso schneller.
Das Fahrwerk gleicht Unebenheiten gut aus, mit steigendem Tempo wirkt der Dacia allerdings schwammig. Bei Seitenwind auf der Autobahn kann er ziemlich ins Schaukeln kommen. Insgesamt ist Fahrstabilität nicht seine grösste Stärke. Aber klar: Der Dacia Spring ist primär für kurze Distanzen in der Stadt bzw. innerorts konzipiert.
Die Batterie hat eine Kapazität von 27 kWh. Die versprochene Reichweite von 230 Kilometern (bis 305 km im reinen Stadtverkehr mit Eco-Modus) mag eher gering erscheinen. Gemessen am Preis des Dacia, ist sie aber ein ziemlich guter Wert.
An der Ladesäule bietet der Spring drei Optionen: An der Wallbox mit 3.7 kW liegt die Ladezeit bei achteinhalb Stunden. Mit optionaler Schnellladetechnik (650 Franken) ist das Tanken mit 30 kW Gleichstrom in weniger als 90 Minuten machbar. Und im Notfall lässt sich die Batterie der Haushaltsteckdose in gut 14 Stunden aufladen.
Der günstige Stromer kann ab Ende April 2021 vorbestellt werden.
(SP-X/mab/t-online)
👍🏻 für Dacia dass sie so einen Wagen auf den Markt bringen
Das kommt aber früher als manche denken.