Elektroautos setzen ihren Höhenflug fort. Tesla ist im schnell wachsenden Segment der E-Autos weltweiter Marktführer und die traditionellen Autobauer nehmen ebenfalls Fahrt auf. In Europa fährt Renaults Zoe an die Spitze der E-Auto-Charts. Die Schweiz hingegen bleibt ein Tesla-Land.
Letztes Jahr kamen weltweit rund 2,2 Millionen Elektroautos auf die Strassen. Ausschliesslich elektrisch fahrende Modelle, also ohne Hybride und Plug-in-Hybride, erreichten einen Marktanteil von 2,8 Prozent (8,2% in der Schweiz). Zum Vergleich: Im Elektroauto-Vorzeigeland Norwegen entschieden sich auch dank staatlicher Förderung bereits 54,3 Prozent der Kunden für ein E-Auto, weitere 20 Prozent für ein Plug-in-Hybridauto, das ebenfalls am Stromnetz geladen werden kann.
Weltweit wird der E-Auto-Markt von einer Marke dominiert: Tesla. Die Kalifornier lieferten binnen eines Jahres rund 500'000 Modelle aus.
Weit abgeschlagen folgen das chinesisch-amerikanische Gemeinschaftsunternehmen SAIC GM Wuling (SGMW) sowie auf den weiteren Plätzen Renault, VW, Hyundai, Nissan und Audi.
Fast jedes vierte verkaufte Elektroauto (22,8%) war ein Tesla. Nebst dem Model 3 (365'000 Einheiten) verkaufte sich auch das neue Model Y (80'000) ansprechend. Teslas Mittelklasse-SUV verpasste allerdings den Platz auf dem Podest.
Welche Elektroautos 2020 den grössten Anklang fanden, zeigt die folgende Slideshow:
Über alle Fahrzeugklassen betrachtet ist das Model 3 zum dritten Mal in Folge das meistverkaufte Elektroauto. Der Abstand zur Konkurrenz ist derart gross, dass dieses Jahr der vierte Triumph in Serie mehr als möglich erscheint.
Etwas anders sieht die Situation in Europa aus, wo sich Tesla 2020 knapp geschlagen geben musste.
Während sich Tesla und VW ein Wettrennen um den Titel E-Auto-König in Europa liefern, fuhr 2020 ein kleiner Franzose beiden davon.
Bestverkauftes Elektroauto war der Kleinwagen Renault Zoe, gefolgt vom Model 3 und VWs brandneuem Hoffnungsträger ID.3. Vervollständigt werden die Top 10 vom Hyundai Kona Electric, VW E-Golf, Peugeot E-208, Kia Niro, Nissan Leaf, Audi E-Tron und BMW i3.
Renaults Zoe verkauft sich seit 2013 jährlich besser und 2020 explodierten die Verkäufe. Die Franzosen verkauften 99'261 Einheiten, was einem Plus von 118 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Zur Einordnung: Im Jahres-Ranking aller Auto-Modelle fährt der Renault Zoe in Europa trotz des Verkaufsschubs nur auf Platz 33 (Platz 13 in der Schweiz).
Teslas Model 3 ist mit mit knapp 86'000 eingelösten Modellen (minus 9 Prozent) das zweitbeliebteste E-Auto der Europäer. Das reicht in der Rangliste aller Auto-Modelle für Platz 43 (Platz 2 in der Schweiz).
Auf Platz 3 der E-Auto-Rangliste taucht VWs ID.3 auf, der trotz verspätetem Start im Herbst fast alle anderen Elektroautos hinter sich liess. Volkswagen verkaufte in den letzten drei, vier Monaten des Jahres rund 56'000 ID.3.
Während Tesla den E-Auto-Markt weltweit dominiert, avanciert die Volkswagen-Gruppe mit ihren Marken VW, Audi, Škoda, Porsche etc. zum grossen Aufsteiger in Europa. Die Deutschen halten nun bei den vollelektrisch betriebenen Autos (BEV) einen Marktanteil von 25,2 Prozent und sind die neue Nummer eins. Während global fast jedes vierte Elektroauto ein Tesla ist, stammt in Europa jedes vierte Elektroauto vom Volkswagen-Konzern. Tesla rutschte von 31 Prozent im Jahr 2019 auf 13,3 Prozent ab und kommt hinter Volkswagen und Renault-Nissan auf Rang 3. 2019 war Tesla noch der erfolgreichste E-Autobauer in Europa.
Tesla war zuletzt in Europa grossmehrheitlich vom Model 3 abhängig, da das neue Model Y erst in diesem Jahr bei uns verfügbar wird. Beim Volkswagen-Konzern hingegen kurbelten nebst dem VW ID.3 diverse weitere Modelle wie der Audi E-Tron, Škoda Citigo, Seat Mii oder Porsche Taycan die Verkäufe an.
2021 könnte Tesla mit dem lang erwarteten Model Y wieder Boden gutmachen, allerdings hat Volkswagen mit dem ID.4, Škoda Enyaq, Audi Q4 E-tron, Cupra El Born oder Porsche Taycan Cross Turismo gleich mehrere Eisen im Feuer.
In der Schweiz wurden 2020 fast 19’500 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge eingelöst. Dies entspricht einem Marktanteil von 8,2 Prozent (2019: 4,2%). Insgesamt erreichten alternative Antriebe, sprich Hybrid-, Elektro-, Gas- und Wasserstoffmodelle, gar 28,2 Prozent (2019: 13,1%).
Bei den vollelektrischen Autos hält das rund 50'000 Franken teure Model 3 bei uns einen Marktanteil von 26 Prozent. Teslas Verkaufsschlager fand übers ganze Jahr rund 5000 Käufer, Renaults Zoe knapp 3000. Platz 3 geht an Hyundais Kona.
VWs neuer ID.3 liegt bereits auf Rang 4 der meistverkauften E-Autos. Der rund 40'000 Franken teure Stromer wurde im vierten Quartal 2020 rund 1000 Mal eingelöst.
Insgesamt ist bei uns fast jedes dritte E-Auto ein Tesla. Die Konzerne Renault-Nissan und Volkswagen folgen mit beträchtlichem Abstand.
Der Schweizer E-Auto-Markt wird aktuell von Tesla, Renault und Volkswagen dominiert. Zählt man die Volkswagen-Marken VW, Škoda, Audi, Seat und Porsche zusammen, sind die Deutschen auf Augenhöhe mit der Renault-Nissan-Gruppe.
Im schnell wachsenden E-Auto-Markt wird mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits in zwölf Monaten vieles anders aussehen: Mercedes, Opel, Dacia und andere lancieren dieses Jahr neue Modelle für fast jedes Portemonnaie. Die Renault-Marke Dacia will mit dem Spring Electric gar das bislang günstigste Elektroauto in Europa anbieten. Der Basispreis dürfte bei rund 20'000 Franken liegen.
«Die Elektroantriebe werden 2021 sicher weiterwachsen, wenn auch nicht so stark wie im vergangenen Jahr», prognostiziert Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. Verantwortlich hierfür sei unter anderem die im Vergleich zu 2020 etwas geringere Zahl an Markteinführungen neuer Modelle.
Für VW ist ein Auto verkauft, wenn der Händler es gekauft hat, bei Tesla wenn der Kunde es (direkt) gekauft hat.
Nur so zum einordnen.
Aber gut macht VW vorwärts.
Was mich an diesen Elektro-Berichten aber immer stört; dass sie ein wenig zu Tesla- und VW Fanboy-Texten verkommen.
Dass Tesla absolut führt in den Zahlen ist unbestritten. Aber wenn man den Text neutral liest, stösst man fast nur auf "VW" und "ID3".
Ich gönne es ihnen ja, dass sie so einen Erfolg haben. Aber unbestritten ist auch, dass der Zoe in EU und CH mit Abstand besser abschneidet. Ja, den VW gibts erst seit Herbst, aber geplant war er schon früher, hatte aber Softwareprobleme. Der Zoe, welchen es schon seit 7 Jahren und in der 2. Gen. gibt hatte sowas nie.