Auch ein kostspieliges Headset kann nach längerer Zeit unangenehm sitzen oder ein besonders guter Controller nach längerem Gebrauch driften. Oft sind die Gaming-Produkte verschiedener Hersteller auch noch besonders teuer, was das Investment umso riskanter macht. Wir haben uns deshalb für euch die neuen Produkte von HyperX angeschaut und sie über zwei Monate hinweg fast täglich im Gebrauch gehabt, damit wir euch sagen können, ob ihr dafür euer hart verdientes Geld ausgeben solltet.
Als Erstes schauen wir uns das Headset von HyperX, der Gaming-Marke von HP, an. Als Nachfolge für das sehr beliebte «Cloud II» tritt das neue Modell ein schwieriges Vermächtnis an. Der Vorgänger gilt weithin als eines der besten Gaming-Headsets in seiner Preisklasse.
Gleich zu Beginn fällt auf, dass sich optisch nicht viel geändert hat. Das schlichte Schwarz mit markant roter Halterung bleibt dem visuellen Stil der «Cloud»-Linie treu, auch wenn das neue Design etwas runder ausfällt. Einmal ausgepackt, ist das Headset sehr schnell in Betrieb genommen. Sobald ihr den USB-Receiver wahlweise via USB-A (dank mitgeliefertem Adapter) oder USB-C anschliesst, funktioniert das HyperX Cloud III Wireless einwandfrei.
Was bei der Benutzung sofort auffällt: Das Headset passt sich sehr gut an die Kopfform an und übt dabei nahezu keinen Druck aus – auch nicht bei Brillenträgern. Durch das relativ leichte Gewicht kann man beim Zocken schnell vergessen, dass man das Headset überhaupt trägt, insbesondere bei dieser neueren Bluetooth-Version.
Das Wichtigste bei einem Headset ist natürlich die Audio-Qualität, und auch hier kann das HyperX Cloud III Wireless sogar weit über seiner Preisklasse mithalten. Egal ob bei hohen Klängen oder bei tiefen Bässen: Der Sound bleibt jederzeit kristallklar, und wer ein Game spielt, das zudem DTS:X unterstützt, kann dank 3D-Audio komplett in die fremden Spielwelten eintauchen.
Neben einem Top-Komfort und einer grossartigen Klangqualität hat uns das Mikrofon positiv überrascht. Obwohl gerade bei Online-Games ein gutes Mikrofon eigentlich zum Standard gehören sollte, scheint das bei vielen Gaming-Headsets eher eine Nebensache zu sein. Beim HyperX Cloud III Wireless konnte aber auch der Klangaufnehmer mit einem sehr guten Klang überzeugen, obschon es bei der Sensitivität manchmal das Problem gab, dass Sätze abgeschnitten wurden, wenn man zu leise sprach.
Als Bluetooth-Headset ist das HyperX Cloud III Wireless zudem mit sehr vielen Systemen kompatibel, egal ob ihr auf PC, PlayStation oder Switch spielt. Nur bei der Xbox müsst ihr entweder zu einer Variante mit Kabel oder einem speziell dafür entwickelten Modell wechseln. Grund dafür ist, dass die Xbox kein Bluetooth, sondern ein eigenes Wireless-Protokoll benutzt. Dank sehr lang anhaltendem Akku mussten wir in unserer Testphase das Headset nur einmal laden.
Egal wo ihr zockt: Das HyperX Cloud III Wireless (ab 80 Franken) ist auf jeden Fall eine hervorragende Wahl für euer Gaming-Headset. In seiner Preisklasse gehört es zu den besten Modellen und kann sogar mit doppelt bis dreifach so teuren Exemplaren noch mithalten.
Wer primär am PC spielt, benötigt natürlich nicht nur guten Sound, sondern auch eine verlässliche Maus. Hier hat HyperX ebenfalls ein passendes Produkt für euch auf Lager: die HyperX Pulsefire Haste 2. Diese kabellose Maus bewegt sich mit rund 70 Franken wie die anderen HyperX-Produkte preislich eher in der unteren Mitte, was Gaming-Hardware angeht.
Das sehr schlichte Design in Schwarz oder Weiss könnte sogar an den Arbeitsplatz passen, wäre da nicht das RGB-Mausrad, das je nach Auswahl in der dazugehörigen App in verschiedenen Farben erstrahlt.
Wie schon beim Headset hatten wir auch hier keinerlei Probleme beim Anschliessen oder bei der Benutzung. Die vergleichsweise flache Maus kommt mit zwei belegbaren Seitentasten, richtet sich also eher an Spieler, die einen Grossteil ihres Inputs über die Tastatur erledigen. Was hier besonders beeindruckt hat, ist die Laufzeit der eingesetzten AAA-Batterie. Denn wir hatten die Angabe des Herstellers von ca. 100 Stunden sogar übertroffen, bevor wir die Batterie wechseln mussten. Natürlich kann hier die Laufzeit variieren, besonders dann, wenn ihr eine wiederaufladbare Batterie verwendet.
Dank einer Auflösung von 26'000 dpi und einer Tracking-Geschwindigkeit von bis zu 650 IPS ist die HyperX Pulsefire Haste 2 nicht nur verlässlich, sondern auch präzise, und unterstützt euch beim Aufstieg durch die virtuellen Ränge.
Unser einziges Manko ist ein sehr persönliches. Mit nur 61 g ist der Nager sehr leicht. Das mag für einige kompetitive Spieler ein Vorteil sein. Persönlich bevorzugen wir aber eine etwas schwerere Maus, da sie ein wertigeres Gefühl mit sich bringt. Das kommt allerdings ganz auf die persönlichen Präferenzen an, denn an der tatsächlichen Verarbeitung der HyperX Pulsefire Haste 2 gibt es nichts auszusetzen.
Das letzte Stück in eurer Gaming-Hardware ist natürlich das Keyboard. Auch hier hat uns HyperX ein neues Produkt zur Verfügung gestellt. Mit der Tastatur HyperX Alloy Rise bewegt sich das Unternehmen allerdings preislich deutlich im Premiumsegment. Der Fokus liegt hier nicht wie bei Maus und Headset auf Hardware zu kompetitiven Preisen, sondern auf einer ganz besonderen Nische. Die Tastatur ist nämlich sehr vielseitig auf eure Bedürfnisse anpassbar, also darauf ausgelegt, personalisiert zu werden.
Die standardmässig komplett schwarze Tastatur hat eine magnetische Frontplatte, die sich durch ein weisses oder blaues Modell ersetzen lässt. Magnetische Pins an der Seite der HyperX Alloy Rise lassen euch den Look zusätzlich individualisieren. Mit der hauseigenen NGenuity-Applikation lässt sich zudem die Hintergrundbeleuchtung spielend leicht programmieren, sodass ihr jederzeit die Optik eurer Tastatur anpassen könnt.
Die Anpassungsmöglichkeiten sind aber nicht rein visuell. HyperX bietet auch verschiedene Switches mit variabler Klick- und Druckstärke an, wodurch ihr grundsätzlich das komplette Keyboard-Gefühl ganz nach euren Wünschen auf die Taste genau anpassen könnt. Diese Extras sind allerdings im Grundpaket nicht enthalten und müssen zusätzlich erworben werden.
In der Grundausstattung kommt die schwarz auf schwarz gefärbte Tastatur tatsächlich eher schlicht und professionell herüber. Mit dem beiliegenden USB-A-Kabel ist die HyperX Alloy Rise schnell in Betrieb genommen und mit der sehr anwenderfreundlichen Software NGenuity ebenso flink angepasst. Für eine grösstenteils mechanische Tastatur hat das Modell einen ausgesprochen sanften und leisen Tastenanschlag. Damit tippt es sich buchstäblich wie auf Wolken. Den einzigen Kontrast dazu bilden die Media-Tasten und der Lautstärke-Regler, die sich durch das markante Klicken spürbar vom Rest des Keyboards abheben.
Insgesamt macht auch das HyperX Alloy Rise einen sehr hochwertigen Eindruck und ist in der Benutzung nicht nur ausserordentlich angenehm, sondern obendrein sehr einfach und unkompliziert. Der Preis ist hier allerdings deutlich weniger kompetitiv, und wer die Anpassungsmöglichkeiten des Keyboards ausschöpfen will, legt noch mal Geld obendrauf.
In dieser Preisklasse gibt es andere hervorragende Keyboards, die andere Bedürfnisse wie beispielsweise eine Handgelenkstütze zusätzlich abdecken. Das Schreibgefühl ist auf der HyperX Alloy Rise exzellent. Doch wer einen härteren Anschlag sucht oder ein anderes Tastengefühl bevorzugt, ist besser bedient, ein komplett anderes Modell zu kaufen, statt die HyperX Alloy Rise den eigenen Bedürfnissen entsprechend umzubauen.
Insgesamt hat mich die neue Hardware-Linie von HyperX mit sehr guter Qualität überzeugt. Das HyperX Cloud III Wireless ist das bequemste Headset, das ich je hatte, und überzeugt auch bei Ton- und Mikrofonqualität. Die Maus bietet ebenfalls ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und konnte im Test durchaus überzeugen, wird jedoch meinen bisherigen Nager aufgrund der für meine Hand zu flachen Form und des leichten Gewichts nicht ersetzen.
Die Tastatur ist schwieriger zu bewerten. Zwar ist das Schreibgefühl auf der HyperX Alloy Rise hervorragend, allerdings gehört sie preislich zu den Premium-Tastaturen – da darf man also einiges erwarten. Der starke Fokus auf Anpassungsmöglichkeiten hat mir persönlich nicht zugesagt. Ich kaufe mir keine Tastatur, nur um dann einen Grossteil davon sofort wieder mit anderen Teilen zu ersetzen. Für mich passte die HyperX Alloy Rise in der Standardausführung. Wer allerdings etwas anderes will, sollte sich unbedingt zuerst auch andere Modelle anschauen.