Europäische Polizeibehörden und Softwarefirmen haben in einer Aktion gegen Cyberkriminalität ein weltweites Netz mit über drei Millionen virenverseuchten Computern zerschlagen. Die Hacker hatten ein sogenanntes Botnet eingerichtet, um Passwörter und Bankdaten zu erbeuten.
Die Aktion wurde von der europäischen Polizeibehörde Europol in Den Haag geleitet. Einsatzleiter Paul Gillen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Kontrollserver der Hacker in mehreren europäischen Staaten seien ausgeschaltet worden. «Die Täter haben die Kontrolle über die Infrastruktur verloren.»
An der Aktion beteiligten sich unter Führung Grossbritanniens Ermittler aus Deutschland, Italien und den Niederlanden. Auch Firmen waren an dem Schlag beteiligt: Neben Microsoft halfen bei dem Einsatz auch das US-Unternehmen Symantec, das Anti-Viren-Software herstellt, und die portugiesische Firma AnubisNetworks, die die Bedrohungslage im Internet für Kunden auswertet.
Europol-Experte Gillen sagte, die Hacker hätten seit 2012 Computer angegriffen. Die Schadsoftware dafür kam von Links in Spam-Mails oder von infizierten Websites. Von dem Botnet namens «Ramnit» waren Rechner weltweit betroffen, vor allem aber in Grossbritannien. Zu möglichen Festnahmen äusserte sich Gillen nicht. Die Ermittlungen dauern an.
(sda/reu)