Dieser Mann führt uns vor Augen, was Fotos in sozialen Medien auch noch über uns verraten
Der belgische Künstler Dries Depoorter hat ein Händchen für spektakuläre, technische Projekte. Sein neustes Werk «The Follower» ist keine Ausnahme. Depoorter nutzt öffentlich zugängliche Überwachungskameras und Bilderkennungs-Software, um zu zeigen, was Menschen getan haben, kurz bevor oder nachdem sie ein Foto für Instagram geknipst haben.

Für sein neustes Projekt ging Depoorter wie folgt vor:
- Er hat wochenlang eine Auswahl an öffentlich zugänglichen Überwachungskameras aufgezeichnet.
- Er hat automatisiert alle Instagram-Fotos gesammelt, die von den Insta-Usern mit den Standorten der frei zugänglichen Überwachungskameras gekennzeichnet (getaggt) wurden.
- Mit einer Bilderkennungssoftware hat er die Instagram-Fotos mit dem aufgezeichneten Filmmaterial der Überwachungskameras verglichen.
Das YouTube-Video zeigt, was mit dem Abgleich von Überwachungskameras und auf sozialen Medien veröffentlichten Fotos möglich ist.
Instaposts und Überwachungskameras verraten mehr, als dir lieb ist
Depoorter schreibt: «Ich habe das Projekt am 12. September 2022 lanciert.» Das YouTube-Video sei mit den Ergebnissen der ersten 10 Tage von insgesamt mehreren Wochen Aufnahmen erstellt worden. Weitere Treffer werde er künftig auf Twitter veröffentlichen.
Für Aufsehen sorgte der Künstler schon zuvor mit dem Projekt «The Flemish Scrollers». Dabei handelt es sich um eine Software, die auf YouTube gestreamte Sitzungen der flämischen Regierung in Belgien verfolgt und mit Hilfe von Gesichtserkennungsalgorithmen Politiker identifiziert und hervorhebt, die ihr Handy zücken und anfangen zu scrollen.
Die Videos der abgelenkten Politiker werden automatisiert auf einem Twitter- und Instagram-Konto gepostet, wobei die ertappten Politiker im Posting markiert werden.
(oli)