Zehntausende Schweizer Kreditkarten-Abrechnungen im Internet abrufbar
Zehntausende Schweizer Kreditkarten-Abrechnungen waren längere Zeit offen im Internet zugänglich, wie das Online-Magazin Republik am Montag enthüllte.
Gemäss Recherche stiess die Schweizer IT-Sicherheitsfirma Pentagrid bei der Kreditkartenfirma Viseca zufällig auf eine entsprechende Server-Schwachstelle. Diese Schwachstelle ermöglichte es, durch einfaches Ändern einer Internetadresse (URL) auf die fremden Daten zuzugreifen.
Potenziell betroffen: Zehntausende kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die bei Viseca eine Mastercard- oder Visa-Kreditkarte haben und über ihre Bank abrechnen.
Die Republik schreibt:
Im Besitz der Banken
Viseca ist im Besitz der grössten Schweizer Kantonal- und Retailbanken. Dazu gehören alle Kantonalbanken, die Raiffeisen-Gruppe, Entris Banking, Migros Bank, Bank Cler, Regionalbanken sowie Privat- und Handelsbanken.
Auf Anfrage von watson bestätigte Viseca-Sprecher Nicolas Kucera, dass während 17 Monaten eine entsprechende IT-Schwachstelle bestanden habe. Man habe aber «keinerlei Hinweise auf missbräuchliche Zugriffe» gefunden – weder in den Server-Log-Dateien noch durch Darknet-Monitoring.
Die Schwachstelle sei im November 2022 innert einer Woche (nach Meldung durch Pentagrid) geschlossen worden.
Das Fazit der Republik:
Was einige Kundinnen und Kunden irritieren dürfte: Die meisten erfahren vom Sicherheitsvorfall erst durch die Berichterstattung: Viseca und die Banken hatten darauf verzichtet, alle potenziell Betroffenen eigenhändig zu informieren.
Quellen
(dsc)