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Ich muss immer etwas lachen, wenn z.B. auf die tollen neuen Kamerafunktionen aufmerksam gemacht wird. Foodporn von der Kreuzfahrt oder " ich am Strand von irgendwo"wird dadurch auch nicht interessanter.
Die neuen Galaxy-S23-Smartphones sind ein teures bis unverschämt teures Vergnügen. Die Preise starten bei 899 Franken und enden weit jenseits der 1000-Franken-Grenze. Immerhin sind sie für eine lange Lebensdauer ausgelegt: So sind das Galaxy S23, S23 Plus und S23 Ultra die ersten Smartphones mit dem brandneuen und laut Hersteller besonders stabilen Display-Glas Gorilla Glass Victus 2. Es soll Stürze aus einem Meter auf Beton unbeschadet überstehen. Auf Asphalt seien sogar bis zu zwei Meter möglich.
Die gute Nachricht zuerst: Alle drei Modelle kommen erstmals seit geraumer Zeit auch bei uns mit Qualcomms neustem Highend-Prozessor 8 Gen 2. Samsung verbaut zudem nicht den regulären Snapdragon-Chip, sondern einen für Galaxy-Phones optimierten. Er soll gegenüber den Galaxy-S22-Modellen vom vergangenen Jahr einen Leistungssprung von 30 Prozent bringen. Auf jeden Fall wird der neue Chip auch in fünf Jahren für die Alltagsnutzung mehr als ausreichend fix sein.
Passend dazu wird das Betriebssystem vier Generationen Android-Updates und fünf Jahre Sicherheits-Updates erhalten. Nach Ablauf des offiziellen Software-Supports von Samsung werden Apps und wichtige Android-Systemkomponenten wie gewohnt weiter von Google und den App-Entwicklern über den Play Store aktualisiert.
Dies alles erhöht die potenzielle Lebensdauer und macht die Smartphones sicherer und nachhaltiger.
Um die Umweltbelastung zu reduzieren, sei gegenüber den Vorjahres-Modellen der Anteil an rezykliertem Glas, Aluminium und Plastik weiter gestiegen, sagt Samsung. So sei das Display teils aus rezykliertem Glas und der Lautsprecher aus wiederverwerteten Fischernetzen gefertigt.
Vorab noch eine Bemerkung: Wer nicht das allerbeste und neuste Handy benötigt, ist bei Samsungs Mittelklasse-Geräten der Galaxy-A-Serie besser aufgehoben. Bezahlbare und trotzdem gute Modelle wie das Galaxy A33 oder A53 gibt es für 300 bis 350 Franken und sie erhalten ebenfalls vier Jahre Android- und fünf Jahre Sicherheitsupdates.
Das Galaxy S23 ist das kleinste, leichteste und günstigste Modell aus dem neuen Samsung-Trio. Es bietet wie der Vorgänger ein 6,1 Zoll grosses, gestochen scharfes und sehr helles OLED-Display, wahlweise 128 oder 256 GB Speicher und mit dem neuen Snapdragon-Chip 8 Gen 2 den gleichen Top-Prozessor wie die beiden grösseren und teureren Galaxy-S23-Modelle.
Gegenüber dem S22 ist der Akku minim grösser geworden, was in Kombination mit dem effizienteren Prozessor für eine etwas längere Akkulaufzeit sorgen dürfte. Das S23 wird per USB-C-Kabel mit maximal 25 Watt geladen (oder drahtlos mit maximal 10 Watt). Das gemächliche Ladetempo schont den Akku, was seine Lebensdauer erhöhen dürfte. Nutzerfreundlich ist Samsungs Schnecken-Ladetempo dennoch nicht, der User sollte zumindest die Wahl haben, das Gerät zwischendurch mit 50 Watt oder mehr laden zu können.
Wie bei modernen Top-Smartphones üblich sind mit der Kamera auch Ultra-Weitwinkelaufnahmen und Zoomaufnahmen bis zu einer dreifachen Vergrösserung ohne Qualitätsverlust möglich. Samsungs Marketing hebt die verbesserte Foto- und Videoqualität bei schlechten Lichtverhältnissen hervor. Da Smartphone-Kameras bei Tageslicht längst ein Niveau erreicht haben, das die allermeisten User zufriedenstellt, erstaunt dieser Fokus wenig.
Apropos Kamera: Samsung hat den auffälligen Kamera-Buckel der Vorgänger-Modelle eliminiert, was zu einer schlichteren Rückseite führt, wie das folgende Vergleichsbild zeigt.
Die wichtigsten technischen Daten zum Samsung Galaxy S23:
Das Galaxy S23 ist ab sofort mit einer unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers (UVP) von 899 Franken erhältlich. Frühbesteller erhalten das 256-GB-Modell zum Preis der 128-GB-Variante.
Das Galaxy S23 Plus ist nicht viel mehr als ein grösseres und teureres S23. Das OLED-Display wächst von 6,1 Zoll beim S23 auf 6,6 Zoll beim S23 Plus. Der Akku ist mit 4700 mAh minim grösser als im letzten Jahr und merklich grösser als im kleineren Basismodell. Statt mit gemächlichen 25 Watt wird daher mit bis 45 Watt geladen, was ein vernünftiges Ladetempo ermöglicht. Das Ladegerät liegt der Verpackung wie im Vorjahr nicht mehr bei.
Prozessor, Arbeitsspeicher und Kamera sind beim S23 und S23 Plus identisch, wobei das grössere Galaxy bei uns mit 256 oder 512 GB Speicher angeboten wird (die 128-GB-Variante entfällt).
Das Galaxy S23 Plus ist ab sofort mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 1’149 Franken erhältlich. Frühbesteller erhalten das Modell mit 512 GB zum Preis des 256-GB-Modells. Für den gegenüber dem S23 höheren Preis erhält man ein grösseres Display, schnelleres Laden und voraussichtlich eine etwas längere Akkulaufzeit.
Wie im Vorjahr lanciert Samsung ein drittes Galaxy, das S23 Ultra. Es richtet sich an Business-User und Kreative, die auch beim Smartphone nicht auf einen Eingabestift verzichten wollen.
Das Galaxy S23 Ultra mit optionaler Stift-Bedienung ist das Flaggschiff der Galaxy-S-Reihe. Kunden erhalten ein 6,8 Zoll grosses Display, das dank Gorilla Glass Victus 2 besonders gut gegen Sturzschäden geschützt sein soll. Das Galaxy für Power- und Business-User kommt bei uns mit maximal 1 TB Speicher und bis 12 GB Arbeitsspeicher. Für Gamer interessant: Das S23 Ultra unterstützt Raytracing in Echtzeit. Der Akku ist 5000 mAh gross und kann mit bis zu 45 Watt geladen werden.
Der zentrale Unterschied zum S23 (Plus) ist der im Gerät integrierte Stift und die nochmals etwas stärkere Kamera. Sie hebt sich unter anderem durch den 10-fachen optischen, sprich verlustfreien Zoom, von den beiden günstigeren Modellen ab, die «nur» einen 3-fachen optischen Zoom bieten.
Die Südkoreaner verbauen im S23 Ultra erstmals ihren spezifisch für Smartphones entwickelten 200-Megapixel-Kamerasensor. Dieser kann verschiedene Pixelgrössen simulieren, um sich an unterschiedliche Beleuchtungsstärken anzupassen. Dies soll bei schwierigen Lichtbedingungen bessere Fotos ermöglichen, indem je nach Situation vier bis 16 benachbarte Pixel zusammengefasst werden. So erhält man gewissermassen einen 50- oder 12,5-Megapixel-Bildsensor mit für Handy-Kameras aussergewöhnlich grossen Pixeln. Das Ergebnis sind voraussichtlich besser belichtete Bilder und weniger Bildrauschen.
Der neue Sensor dürfte aber auch bei Videoaufnahmen helfen: «Bei schlechten Lichtverhältnissen, die normalerweise für Unschärfe sorgen würden, sind die Videos auf dem Galaxy S23 Ultra dank dem doppelten optischen Bildstabilisator (OIS) in alle Richtungen stabil», schreibt Samsung.
Das Galaxy S23 Ultra wird ab sofort ab 1’349 Franken angeboten. Frühbesteller erhalten die 512-GB-Version zum Preis des 256-GB-Modells.
Samsung Galaxy Unpacked 2023 in under 10 minutes pic.twitter.com/7rG2iIPJMK
— Engadget (@engadget) February 1, 2023