Klapp-Smartphones mit flexiblem Display sind zwar noch immer Exoten, doch der weltweit grösste Smartphone-Hersteller Samsung setzt weiterhin auf die neue Geräteklasse. Am Mittwoch stellte das südkoreanische Unternehmen neue Varianten seiner Geräte Fold und Flip vor.
Das handliche Galaxy Z Flip 5 lässt sich wie gehabt auf die doppelte Grösse aufklappen. Neu ist das markant grössere Aussendisplay.
Das Galaxy Z 5 Flip soll primär wenig Platz in der (Hosen-)Tasche einnehmen. Deshalb hat es ausgeklappt mit seinem 6.7-Zoll-Display das Format eines klassischen Smartphones. Bevor man es wegsteckt, kann man das Gerät aber quer zusammenklappen. Dann ist es mit 15.1 Millimeter Dicke zwar spürbar wuchtiger als ein normales Smartphone – mit einer Länge von nur noch gut 7 Zentimetern aber auch deutlich kürzer.
In der Hosentasche fühlte sich schon der Vorgänger Flip 4 viel angenehmer an als jedes Standard-Smartphone. Das neue Gerät ist sogar noch bis zu zwei Millimeter flacher. Samsung hat hierzu ein neues Scharnier eingebaut, das den keilförmigen Spalt beim Zusammenklappen verhindert.
Im Flip 5 sitzt der schnelle Prozessor Snapdragon 8 Gen 2 – die Kameras bleiben gegenüber dem Vorgänger weitgehend unverändert: eine 12 MP Weitwinkelkamera und eine 12 MP Ultraweitwinkelkamera auf der Rückseite und eine 10 MP Selfiekamera auf der Displayseite. Hier wurde der Aufnahmewinkel minimal von 80 Grad auf 85 Grad erweitert.
Die grösste Änderung betrifft aber das Aussendisplay. Das hatte beim Vorgänger mit einer Bilddiagonale von 1.9 Zoll das Format einer grosszügigen Briefmarke. Beim Flip 5 misst es nun 3.4 Zoll – das sei 3.78-mal mehr Displayfläche, rechnet Samsung vor.
Wie ein normales Smartphone lässt sich das Flip 5 zusammengeklappt so zwar noch immer nicht bedienen, aber es bietet viele praktische Widgets – sogar auf Nachrichten kann man direkt antworten.
The larger external display on the Galaxy Z Flip5 is a huge leap forward compared to previous generations. Widgets are big and bold and actually feel usable in a way they didn’t on previous devices. Feels far more likely you could use this screen to get stuff done #GalaxyUnpacked pic.twitter.com/W96AhzDD8t
— Leo Gebbie (@LeoGebbie) July 26, 2023
Deutlich besser ist auch die Standard-Speicherausstattung: Statt 128 GB gibt es direkt 256 GB Speicherplatz. Wie bei Samsung üblich erhält das Smartphone Sicherheitsupdates für die nächsten fünf Jahre sowie Betriebssystem-Upgrades für vier Generationen.
Das Galaxy Z Flip 5 kommt in den Farben Mint, Graphite, Cream und Lavender. Es kann ab sofort vorbestellt werden und ist ab dem 11. August zu einem Preis ab 1149 Franken (UVP) erhältlich.
Neues Topgerät ist das Galaxy Z Fold 5. Es hat zusammengeklappt etwa das Format eines normalen Smartphones mit 6.2-Zoll Display (es ist vom Format her allerdings etwas länglicher) und gibt ausgeklappt ein flexibles 7.6-Zoll Display frei. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert.
Neu ist jedoch das Scharnier, das für das Zusammen- und Auseinanderklappen verantwortlich ist. Hier ist es Samsung nun gelungen, dass die beiden Gerätehälften optisch plan aneinanderliegen. Bei den vorherigen Geräten war hier immer ein kleiner, keilförmiger Spalt sichtbar gewesen. Dieser soll jetzt verschwunden sein.
Abgesehen davon ist das Gerät auch etwas schlanker und leichter geworden. Mit 253 Gramm ist es zehn Gramm leichter als sein Vorgänger Fold 4. Dieses mass zusammengeklappt in der Dicke zudem noch 14.2 Millimeter an der dünnsten Stelle und 15.8 Millimeter am Scharnier. Das Fold 5 soll an jeder Stelle nur 13.4 Millimeter dick sein – ein spürbarer Unterschied. Die Konkurrenz ist hier aber noch besser: Das Pixel Fold von Google etwa misst nur 12,1 Millimeter, das Huawei X3 nur 11 Millimeter, und das nur in Asien erhältliche Honor Magic V2 ist sogar nur 10 Millimeter dünn.
Die Kameras sind unverändert: 50 MP Weitwinkel, 12 MP Ultraweitwinkel und 10 MP Tele mit dreifacher Vergrösserung, eine 10 MP-Kamera als Selfie-Kamera und eine weitere 4 MP-Kamera, die auf dem ausgeklappten Display für Videotelefonie unter dem Bildschirm verborgen ist. Die Bilder sollen trotzdem etwas besser sein, sagt Samsung – dafür sorge der neue Prozessor.
Denn tatsächlich neu und erfreulich ist, dass jetzt in allen Fold 5 der derzeit schnellste Android-Mobilprozessor Snapdragon 8 Gen2 steckt. Die Laufzeit beziffert Samsung mit knapp 22 Stunden – das dürfte auch bei intensiver Nutzung für einen Arbeitstag ausreichen. Das Gerät ist weiterhin IPX8 zertifiziert, das bedeutet, Wasser und auch längeres Untertauchen kann dem Gerät nichts anhaben. Gegen Staub und Sand ist das Gerät dagegen nicht geschützt.
Das sollte man ernst nehmen – generell sollte man Foldables nicht mit an den Strand nehmen – die neuen Samsung-Geräte sind hier keine Ausnahme. Denn wenn Sandkörner in die Scharniere gelangen, können sie dort schwere Schäden verursachen.
Die Geräte sind in Icy Blue, Phantom Black und Cream erhältlich. Auch das Fold 5 ist kein Schnäppchen: Das Modell mit 512 GB Speicher kostet 1‘799 Franken (Vorbesteller-Preis), das 1-TB-Modell schlägt mit 1999 Franken zu Buche. Das Galaxy Z Fold 5 kann ab sofort vorbestellt und ab dem 11. August im Handel gekauft werden.
Konkurrenz für das iPad Pro soll in Form des Galaxy Tab S9 kommen. Das Gerät kommt in drei Varianten: Tab S9 (11 Zoll, ab 829 Franken), Tab S9+ (12.4 Zoll, ab 1029 Franken) und S9 Ultra (14.6 Zoll, ab 1229 Franken).
Die Tablets haben eine 13-MP-Hauptkamera (Ultra zusätzlich 8 MP-Ultraweitwinkel) und eine 12-MP-Ultraweitwinkelkamera auf der Vorderseite (Ultra zusätzlich 12 MP-Ultraweitwinkel) und nutzen leuchtstarke AMOLED-Displays zur Anzeige der Inhalte. Neben WLAN6E ist jeweils auch eine optionale 5G-Variante erhältlich, die rund 150 Franken Aufpreis kostet. Je nach Variante sind die Geräte mit 128 GB bis zu 1 TB Speicher verfügbar.
Ein Fingerabdrucksensor ist ins Display integriert, vier Lautsprecher sollen für guten Sound sorgen. Eine praktische Besonderheit für Tablets: Alle Geräte sind nach dem Standard IP68 zertifiziert, sind also gegen Staub und auch gegen längeres Untertauchen geschützt: Fällt das Gerät also in die Badewanne oder den Pool, gibt das keinen Schaden. Die meisten anderen Tablets – auch alle iPads von Apple – würden dadurch kaputtgehen.
Wie die neuen Smartphones erhalten auch die Tablets vier Generationen Android-Upgrades sowie fünf Jahre Sicherheitsupdates.
Die Tab-S9-Tablets sind ab sofort vorbestellbar und bereits einen Tag vor den Smartphones ab dem 10. August im Handel erhältlich.
Ausserdem neu sind zwei Smartwatch-Modelle: die Galaxy Watch 6 (ab 319 Franken) und die Watch 6 Classic (ab 419 Franken). Das Classic-Modell verfügt über eine sogenannte Lünette, einen Ring um das Zifferblatt, der sich als Bedienelement drehen lässt. Ausserdem ist das Gehäuse aus Edelstahl gefertigt, das der Watch 6 aus Aluminium.
Insgesamt ist das Display bei beiden Geräten etwas gewachsen und das Uhrgehäuse entsprechend schlanker geworden. Zudem hat Samsung nun einen einfacheren Mechanismus zum Wechsel der Armbänder integriert – allerdings können auch noch die Armbänder des Watch-5-Modells verwendet werden.
Neu ist die Möglichkeit, das eigene Schlafverhalten detailliert zu tracken und zu analysieren – die Uhr soll sogar als Coach fungieren, der dabei helfen soll, besser zu schlafen. Auch Herzfrequenzbereiche können jetzt beim Sport gezielt analysiert werden, ausserdem könne die Uhr die Körperzusammensetzung detaillierter aufschlüsseln und in das persönliche Fitnessprofil einfliessen lassen.
(t-online)