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Blackout-Experte warnt vor grossflächigen Stromausfällen in Europa

Blackout-Experte warnt vor grossflächigen Stromausfällen in Europa

Der österreichische Krisenvorsorge-Fachmann Herbert Saurugg hat gegenüber einem Nachrichtenmagazin seine Befürchtungen bezüglich des kommenden Winters geäussert.
02.09.2022, 19:02
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Ein Artikel von
t-online

Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, Herbert Saurugg, warnt vor grossen Stromausfällen in Europa. Diese könnten Stunden oder Tage andauern.

Saurugg wies in einem Gespräch mit dem deutschen Nachrichtenmagazin «Focus» auf einen Vorfall Anfang Januar 2021 hin, als das Umspannwerk Ernestinovo in Kroation überlastet war und beinahe in weiten Teilen Europas die Lichter ausgegangen wären.

Herbert Saurugg, Blackout- und Krisenvorsorge-Experte aus Österreich.
Herbert Saurugg war 15 Jahre lang Berufsoffizier.Bild: PD

Damals wurde eine Kettenreaktion als Ursache ausgemacht: Nach einer Überlastung schaltete das Werk aus Sicherheitsgründen ab – ebenso wie andere Umspannwerke, die zunächst eingesprungen waren. Pumpspeicherkraftwerke hatten dann aber schnell Strom zum Ausgleich geliefert.

Grössere regionale Abschaltungen?

Fälle wie Ernestinovo könnten häufiger vorkommen, befürchtet der Krisenexperte. Die Stromhändler schickten in Europa immer mehr Strom hin- und her. «Ich erwarte, dass solche Grossstörungen auf jeden Fall zunehmen werden.»

Solange sich nur Zwischenstationen abschalten, können die Sicherheitsmechanismen in Europa greifen. Schwieriger werde es, wenn Kraftwerke betroffen sind. Saurugg sieht wegen des Gasmangels, der Trockenheit und geringen Reserven «massive Engpässe» im Winter.

Wenn der Strom knapp wird
Stromknappheit ist nicht gleich Stromausfall. Eine Swissgrid-Sprecherin erklärte gegenüber watson, dass eine Strommangellage und ein Blackout nicht dasselbe seien:
・Unter einem Blackout verstehe man den vollständigen Zusammenbruch des Stromnetzes, beispielsweise aufgrund von Schäden an der Strominfrastruktur.
・Als Strommangellage werde ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen Stromangebot und Stromnachfrage bezeichnet, beispielsweise aufgrund reduzierter Produktions- oder Importkapazitäten. Oberster Krisenmanager in einer solchen Ausnahmesituation ist der Bundesrat.

Der Stromverbrauch in Westeuropa könnte schon deshalb ansteigen, weil viele von Gas- auf Elektroheizungen umgestiegen seien. Wenn in einer Region der Verbrauch grösser werde und die Stromerzeugungskapazitäten gering seien, könne es problematisch werden, warnt Saurugg.

«Wenn man sagt, das muss man kompensieren, muss man das über Stromrationierungen machen, also grössere Regionen für einige Stunden abschalten». Der Krisenvorsorge-Experte geht davon aus, dass es im Winter in Europa grössere regionale Flächenabschaltungen geben wird.

Deutsches Ministerium verweist auf sicheres System

Widerspruch kommt allerdings vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ein Zusammenbruch des Stromnetzes sei unwahrscheinlich.

Deutschland habe eine der niedrigsten Quoten für lokale Stromausfälle weltweit, sagte eine Ministeriumssprecherin gegenüber dem «Focus». Das ganze System in Deutschland sei so geplant, dass immer eine Leitung ausfallen kann und Strom trotzdem transportiert wird.

Vergangene Woche hatte der Chef der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, davor gewarnt, dass Gas knapp werden kann, trotz der steigenden Füllstände der Gasspeicher. In der ZDF-Sendung «Maybritt Illner» sagte er:

«Die [Erdgas-Füllstände] alleine würden uns nicht durch einen Winter durchtragen, wenn es besonders kalt wird oder Putin das Gas komplett abdrehen sollte.»

Noch immer wird in Deutschland Gas auch verstromt, im Juli sogar mehr als in den Monaten zuvor. Müller hatte deshalb zum Strom- und Gassparen aufgefordert.

Quellen

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102 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Liebu
02.09.2022 19:18registriert Oktober 2020
Er sieht es also wie die meisten Experten. Alles kann, aber nichts muss passieren.
Wichtig ist, dass man einen Notfallplan hat. Wenn es ihn dann nicht braucht, auch gut.
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Heb
02.09.2022 21:11registriert August 2015
Wenn t-online das Nachrichtenmagazin «Focus» als Quelle verwendet, dann kann ich auch gleich Blick oder 20min lesen.
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Overton Window
02.09.2022 19:56registriert August 2022
Es wird ein ganz normaler Winter, und im Frühling gibts ganz billiges Brennholz.
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