Internationale Razzia gegen Darknet-Dealer führt zu Festnahme in der Schweiz
Im Rahmen einer von der europäischen Polizeibehörde Europol koordinierten Razzia sind am Donnerstag in zehn Ländern Hunderte Darknet-Dealer und -Käufer der illegalen Produkte festgenommen worden. Eine der Festnahmen fand laut Mitteilung in der Schweiz statt.
Die als «Operation RapTor» bekannte internationale Razzia habe Netzwerke zerschlagen, die mit Drogen, Waffen und gefälschten Waren handeln, teilte Europol mit.
Die Verdächtigen wurden laut Europol durch koordinierte Ermittlungen auf Basis von Erkenntnissen aus der Zerschlagung der Darknet-Marktplätze Nemesis, Tor2Door, Bohemia und Kingdom Markets ermittelt.
Viele von ihnen hätten tausende Verkäufe auf illegalen Marktplätzen getätigt und dabei Verschlüsselungstools und Kryptowährungen verwendet, um ihre Spuren zu verwischen und der Strafverfolgung zu entgehen.
Zahlreiche illegale Waren beschlagnahmt
Neben je einer Festnahme in der Schweiz und in Spanien wurden in Brasilien drei, in den Niederlanden und in Österreich vier, in Südkorea 19 und in Frankreich 29 Menschen im Rahmen der Aktion festgenommen. In Grossbritannien wurden derweil 37, in Deutschland 42 und in den USA 130 Menschen festgenommen.
Die Beamten beschlagnahmten bei der Aktion laut Mitteilung über 180 Schusswaffen sowie Waffenimitate, Taser und Messer, mehr als zwei Tonnen Drogen wie Kokain, Ketamin, Amphetamin und Cannabis sowie über 184 Millionen Euro in bar und Kryptowährungen. Weiter seien auch 12'500 gefälschte Produkte und mehr als vier Tonnen illegaler Tabak beschlagnahmt worden.
Mit der Operation RapTor habe man «ein deutliches Signal an Kriminelle gesendet, die sich hinter der Illusion der Anonymität verstecken», teilte Europol am Donnerstgabend weiter mit.
«Wichtiger Schlag gegen organisiertes Verbrechen»
Die Beschlagnahmungen stellten eine erhebliche Unterbrechung der kriminellen Lieferketten dar, die die Wirtschaft des Darknets speisen würden, hiess es weiter.
Europol unterstützte die Aktion durch die Zusammenstellung und Analyse von Informationspaketen auf der Grundlage von Daten aus den drei beschlagnahmten Marktplätzen. Diese Pakete seien dann im Rahmen der Gemeinsamen Taskforce zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, die in der Europol-Zentrale untergebracht ist, an die nationalen Behörden weitergegeben worden, um gezielte Ermittlungen zu ermöglichen.
Der EU-Kommissar für Innere Sicherheit, Magnus Brunner, sprach von einem wichtigen Schlag gegen das organisierte Verbrechen: «Diese Aktion ist ein Beweis dafür, wie kriminelle Banden heutzutage operieren: offline und online, international und lokal.»
Das operative Modell, das auch bei der Operation SpecTor im Jahr 2023 zum Einsatz kam, zeigt laut Europol, «dass die Zerschlagung einer kriminellen Plattform nicht das Ende der Geschichte ist, sondern der Beginn von Folgeuntersuchungen, die darauf abzielten, hochwertige Anbieter zu identifizieren und zu verhaften».
Bei der «Operation SpecTor» im Jahr 2023 war es zu 288 Verhaftungen gekommen – zwei davon auch in der Schweiz.
Quellen
(dsc/sda)


