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Twint-Bezahlterminal: Schweizer User sollen in ganz Europa die App nutzen können.Bild: KEYSTONE
Die Unternehmen hinter der Schweizer Bezahl-App informieren über eine strategische Partnerschaft mit Bezahldiensten in sechs Ländern Europas.
03.09.2019, 07:4203.09.2019, 09:57
Twint expandiert ins Ausland. Mit dem Ziel, dass Schweizer Smartphone-User über die Twint-App auch ennet der Landesgrenze kontaktlos bezahlen können.
Wann das genau möglich sein wird, steht noch nicht fest. Twint hat am Dienstag per Medienmitteilung über eine strategische internationale Kooperation informiert.
Es soll so etwas wie eine europäische Alternative zu den mobilen Bezahldiensten der grossen Techkonzerne, wie Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay, realisiert werden.
Konkret haben sich sieben Mobile-Payment-Vereinigungen aus sieben Ländern zur European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) zusammengeschlossen.
Folgende Länder und Zahlungssysteme wollen (zum Start) kooperieren:
- Schweiz (Twint)
- Belgien (Bancontact Payconiq Company),
- Deutschland/Österreich (Bluecode),
- Finnland/Dänemark (MobilePay),
- Portugal (SIBS/MB WAY),
- Schweden (Swish),
- Norwegen (VIPPS).
Das seien rund 25 Millionen registrierte Nutzerinnen und Nutzer, über eine Million «Akzeptanzstellen» und rund 350 Banken, die das geplante länderübergreifende Mobile-Payment-System unterstützen sollen.
Präsidiert wird die EMPSA durch Søren Mose, Verwaltungsratspräsident von Twint, die Geschäftsstelle ist in Zürich.
Wie gehts weiter?
watson hat bei Twint nachgefragt, ob die in der Medienmitteilung enthaltene Formulierung «mittelfristig» bedeute, dass es noch mehrere Jahre dauere, bis Schweizer Twint-User auch im europäischen Ausland bezahlen können?
Victor Schmid, Medienbeauftragter von Twint, schreibt:
«Mittelfristig heisst nicht in mehreren Jahren, aber es heisst, dass nun die konkreten Möglichkeiten des grenzüberschreitenden Einsatzes der beteiligten Systeme geprüft werden. Das grosse Know-how, das in dieser Vereinigung zusammenkommt, soll genutzt werden, um rasch konkrete Angebote zu entwickeln. Aber es ist derzeit zu früh, Spekulationen über ein Datum anzustellen.»
Umgekehrt sollen die Kunden der europäischen Twint-Partner, die sich in der EMPSA organisieren, in Zukunft auch in der Schweiz mit ihrer eigenen Bezahl-App bezahlen können.
Und was ist darunter zu verstehen, dass zunächst die «technischen Fragen der Interoperabilität» geprüft werden müssen?
Dazu schreibt der Twint-Sprecher:
«Die Systeme der einzelnen Anbieter, die sich nun in der EMPSA organisiert haben, sind nicht identisch, auch wenn sie weitgehend die selben Einsatzmöglichkeiten offerieren. Eine Arbeitsgruppe der EMPSA, die bereits gebildet wurde, klärt nun ab, welche technischen und softwaremässigen Anpassungen bei den einzelnen Systemen allenfalls vorgenommen werden müssen, um sie international einsetzbar zu machen.»
Die EMPSA sei grundsätzlich offen für weitere Partner, sagte der Twint-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Insofern gebe es keine festen geografischen Grenzen, da man den «internationalen Einsatz» der jeweiligen nationalen Zahlungssysteme für Mobilgeräte ermöglichen wolle.

Der Däne Søren Mose ist seit 2018 Verwaltungsratspräsident von Twint. Der «Blick» bezeichnete den Banker schon als «Digitalisierungseuphoriker».bild: twint
Wie läufts Twint?
Twint sei in gut zwei Jahren zum führenden mobilen Zahlungssystem der Schweiz geworden, steht in der aktuellen Medienmitteilung. Es gebe rund 1,7 Millionen Nutzerinnen und Nutzern sowie rund 4 Millionen Transaktionen pro Monat.
Inzwischen sei Twint in praktisch allen grossen Retail-Läden, etwa bei Coop, Migros, Spar und Volg, einsetzbar. Mit SBB, BLS, vielen Privatbahnen, Fairtiq, TCS und dem grössten Anbieter von E-Ladestationen «evpass» sei man auch im Mobilitätsbereich führend. Zudem könnten über 90'000 Parkplätze in der Schweiz bargeldlos mit Twint bezahlt werden.
(dsc)
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