Tesla bringt neue Basis-Version des Model Y in die Schweiz – das kostet sie
Der US-Elektroauto-Hersteller Tesla bietet künftig günstigere Basisversionen seiner Erfolgsmodelle 3 und Y an – in der Schweiz kommt zunächst nur das «Model Y Standard» auf den Markt.
Beide Versionen, die als Standard bezeichnet werden, bieten eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Gespart wurde nebst der Akkugrösse bei der Leistung und auch an der Ausstattung: unter anderem fehlen Radio, adaptive Scheinwerfer und die hintere Sitzheizung.
Die Vordersitze sind nicht mehr belüftet (neu Stoff- statt Kunstledersitze), das Soundsystem hat weniger Lautsprecher, es gibt keinen Touchscreen für die Rückbank und die elektrische Einklappfunktion für die Aussenspiegel wurde gestrichen.
Auch optisch gibt es Änderungen – etwa einfachere Leuchten und reduzierte Farbauswahl. Die neue Standard-Version weist zudem ein nicht durchsichtiges Glasdach auf, die anderen Varianten bieten ein Panorama-Glasdach. Erwähnt sei auch, dass nur noch passive Stossdämpfer zum Einsatz kommen.
40'000 Franken für das Basismodell
In der Schweiz wird die abgespeckte Standard-Variante des Model Y ab 40'000 Franken angeboten. Das bisherige Model Y (Hinterradantrieb), das deutlich besser ausgestattet ist, wird neu als Premium bezeichnet. Es ist ab 50'000 Franken bestellbar. Das Autopilot-Funktionspaket kostet 7300 Franken extra.
Das Standard-Model-Y wird im Tesla-Werk Grünheide bei Berlin für den europäischen Markt gebaut, die ersten Fahrzeuge sollen ab November an Kunden ausgeliefert werden.
Kein neues Modell
Ursprünglich hatte Firmenchef Elon Musk ein günstigeres Fahrzeug zum Preis ab 25'000 US-Dollar (rund 20'000 Franken) in Aussicht gestellt. Doch im vergangenen Jahr entschied er, kein komplett neues billigeres Modell mit einem innovativen Produktionsverfahren zu entwickeln, sondern eine abgespeckte Version bereits bekannter Wagen zu verkaufen. Ob Tesla damit den Massenmarkt erobern kann, bleibt offen. An der Börse gaben die Tesla-Aktien nach Bekanntgabe der neuen Details um rund drei Prozent nach.
Kampf gegen rückläufige Zahlen
Der Konzern versucht angesichts der zunehmenden globalen Konkurrenz, seine rückläufigen Verkaufszahlen und seinen schwindenden Marktanteil zu verbessern. Tesla hat auch mit seiner alternden Produktpalette zu kämpfen. Zudem ist die Konkurrenz vor allem in China und Europa stark gewachsen, wo Musks politisch weit rechts stehende Ansichten auch die Markentreue untergraben haben.
Erschwingliche Autos sollen bei Tesla auch der Schlüssel dazu sein, dass der Konzern in den nächsten zehn Jahren 20 Millionen Fahrzeuge ausliefern kann. Diese Zahl ist eine der verschiedenen Meilensteine, die Teslas Vorstand als Teil seines vorgeschlagenen Gehaltspakets von einer Billion Dollar für Musk festgelegt hat.
Förderung in den USA läuft aus
Analysten fordern von Tesla schon länger ein günstigeres Einstiegsmodell, um den Absatz wieder in Schwung zu bekommen. Im abgelaufenen Quartal verkaufte Tesla zwar mehr Autos als erwartet. Allerdings spielte dabei vor allem das Auslaufen der E-Auto-Förderung in den USA Ende September eine Rolle, die dem Unternehmen eine Sonderkonjunktur beschert hat. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten beschlossen, dass zum 30. September in den USA die Steuervergünstigung von 7'500 Dollar beim Kauf eines Elektroautos wegfiel.
Tesla bescherte das im vergangenen Quartal bei den Auslieferungen einen überraschend starken Sprung auf 497'099 Fahrzeuge weltweit. Das war im Jahresvergleich ein Plus von 7,4 Prozent, nachdem die Verkäufe im ersten Halbjahr gefallen waren. Marktexperten gehen jedoch davon aus, dass mit vielen vorgezogenen Käufen der Absatz nun wieder unter Druck geraten dürfte.

