VW verkauft deutlich mehr Elektroautos
Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal dank des starken Zuwachses bei Elektroautos etwas mehr Fahrzeuge verkauft. Die Auslieferungen an Kunden stiegen im Jahresvergleich um ein Prozent auf knapp 2,2 Millionen Fahrzeuge, wie der Autobauer am Freitag mitteilte. Bei Elektroautos legte VW um ein Drittel auf 252'100 Fahrzeuge zu.
In Europa und den USA zogen die Auslieferungen von vollelektrischen Autos (BEV - battery electric vehicles) besonders stark an. Die Zahl der E-Auto-Auslieferungen in Europa stieg in den ersten neun Monaten des Jahres um mehr als drei Viertel. Im Vorjahr war das Geschäft mit den Stromern in Europa unter anderem von gestutzten oder beendeten Förderprogrammen belastet worden.
Der Marktanteil von VW bei Elektroautos lag auf dem Heimatkontinent zuletzt bei 27 Prozent – und damit weit vor der Konkurrenz.
In den USA dürften dieses Jahr vorgezogene Käufe vor dem Aus von staatlichen Kaufanreizen die Stromer-Auslieferungen angetrieben haben.
E-Auto-Boom in Europa
In Europa war von Januar bis September jedes fünfte ausgelieferte Fahrzeug ein reiner Stromer. Ein Jahr zuvor waren es noch zwölf Prozent.
VW profitierte zuletzt von einem E-Auto-Boom in Europa, dafür trüben sich die Aussichten in China und den USA ein.
China und USA belasten
Schwach verlief weiter das Geschäft im wichtigen Markt China, wo der Konzern mit dem harten Preiswettbewerb lokaler Elektroautoanbieter kämpft. Insgesamt übergab VW mit all seinen Marken in der Volksrepublik 660'300 Fahrzeuge und damit 7,2 Prozent weniger.
Deshalb konzentriert sich VW dort auf den Verkauf seiner Verbrenner-Fahrzeuge, die weiterhin gefragt sind. Erst ab 2026 soll eine neue E-Auto-Generation, die mit chinesischen Partnern spezifisch für China entwickelt wurde, das Stromer-Wachstum im grössten E-Auto-Markt ankurbeln.
In den USA wirbelt die Zollpolitik von Präsident Donald Trump den Markt für ausländische Anbieter durcheinander. Mit dem Wegfall der staatlichen E-Auto-Förderung unter Trump dürften Elektroautos in den USA weiterhin weit hinter den Verkaufszahlen in China und Europa bleiben.
Probleme bei Audi und Porsche
Die Marke Volkswagen lag im dritten Quartal insgesamt mit 1,17 Millionen Autos auf Vorjahresniveau. Bei der wichtigen Konzerntochter Audi fielen die Auslieferungen um 2,6 Prozent auf 392'200 Autos. Der Sportwagenbauer Porsche AG verkaufte 5,7 Prozent weniger mit 66'100 Autos.
Starke Zahlen im Heimatmarkt
Die E-Auto-Bestellungen zogen dem Vernehmen nach weiter kräftig an: 2024 hatte das Ende eines Förderprogramms in Deutschland und anderen Ländern die Verkäufe von Batterieautos (BEV) stark belastet. Auch insgesamt – also inklusive Verbrennern und Mischantrieben – bestellten Kundinnen und Kunden im Heimatmarkt mehr Fahrzeuge bei Volkswagen und seinen Tochtermarken. In den neun Monaten ergab sich ein Plus von fast einem Fünftel.
Deutschland will E-Autos künftig wieder fördern, was sich weiter positiv auf das Stromer-Wachstum auswirken dürfte. Deutschland ist der grösste Automarkt Europas und VW in seinem Heimmarkt besonders dominant.
(sda/dpa/oli)