Vergiss Tinder! Hier erfährst du, welches Potenzial deine Fassade hat 😉
Die Schweiz hat ein riesiges Potenzial, was die Solarenergie betrifft: 67 Terawattstunden Solarstrom könnten die Schweizer Gebäude jedes Jahr produzieren, wenn auf den Dächern und auch an dafür geeigneten Fassaden Solarstrom-Module montiert werden. Um viele Leute über die umweltschonende Energieproduktion zu informieren, hat der Bund sonnendach.ch und neu sonnenfassade.ch aufgeschaltet.
Peinlich, peinlich ...
Beide Websites waren am Montag, kurz vor Mittag, nicht zu erreichen. Hat man beim Bund das öffentliche Interesse unterschätzt, oder bei den Server-Kosten gespart?
Was man eigentlich (Sinnvolles) tun könnte auf den Websites
Auf den interaktiven Katastern können Hausbesitzer und BesetzerInnen mit ein paar Klicks herausfinden, ob und wie gut sich ein Gebäude für die Produktion von Solarenergie eignet. Und man erfährt auch, wie viel Geld gespart würde.
Da die Domains (noch) nicht erreichbar sind, kann man die Angebote indirekt über die BFE-Website aufrufen. Das funktioniert auch auf dem Smartphone ganz passabel:
Was liegt schweizweit drin?
Das Bundesamt für Energie (BFE) schätzt anhand der Daten der mittelmässig bis sehr gut geeigneten Flächen, dass allein mit den Fassaden jedes Jahr rund 17 Terawattstunden Solarstrom produziert werden könnten, wie es am Montag mitteilte. Zusammen mit den Dächern beläuft sich das Potenzial auf 67 Terawattstunden (TWh/Jahr).
Zum Vergleich: 2017 betrug die Solarstromproduktion in der Schweiz knapp 1.7 TWh. Das Potenzial ist also 40 Mal so hoch!
Bereits im September 2018 hatte das BFE das Solarstrompotenzial der Schweizer Hausdächer mit 50 TWh pro Jahr beziffert.
Welche Dächer und Fassaden sind geeignet?
In diese Rechnung einbezogen werden Dächer von mindestens 10 Quadratmetern Grösse und «guter» jährlicher Sonneneinstrahlung sowie eine Belegung von 70 Prozent mit Photovoltaik-Modulen.
Fassaden werden ab 20 Quadratmetern mit mittlerer bis hervorragender Besonnung berücksichtigt, mit einer Belegung von 45 bis 60 Prozent Photovoltaik-Modulen, je nach Haustyp.
Bei Fassaden wird berücksichtigt, ob sie zu schützenswerten Ortsbildern einen Mindestabstand haben. Auch für alle Gemeinden wurde das Solarstrompotenzial errechnet.
Die Angebote www.sonnendach.ch und www.sonnenfassade.ch gehören zum Beratungsangebot von Energie Schweiz. Die Kataster wurden vom BFE, dem Bundesamt für Landestopografie und Meteoschweiz erarbeitet.
Wie man am besten vorgeht, um eine Solaranlage zu betreiben, wird auf der Website von Energie Schweiz erklärt.
(dsc/sda)
