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Roaming-Pakete im Ausland: So fährst du als Schweizer am günstigsten

Internetnutzung über eSIM-Anbieter ist oft günstiger als Datenpakete der Schweizer Telekomanbieter.
Internetnutzung über eSIM-Anbieter ist oft günstiger als Datenpakete der Schweizer Telekomanbieter.Bild: Shutterstock

Bis 100 Mal teurer – Preisvergleich enthüllt riesige Unterschiede für Roaming-Datenpakete

Sommerferien im Ausland geplant? Travel-SIM-Anbieter können eine gute Wahl sein, wenn die Internetnutzung im Ausland nicht im eigenen Handy-Abo inbegriffen ist.
10.06.2024, 11:04
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Die Preise für das Daten-Roaming im Ausland variieren je nach Anbieter stark. Am günstigsten fahren die Schweizer Ferienreisenden mit Reise-E-Sim-Karten, wie eine Auswertung der Vergleichsplattform Dschungelkompass und der Stiftung Schweizer Konsumentenschutz zeigt.

Wer im europäischen Ausland 1 GB Daten benötigt, zahlt bei den Travel-SIM-Anbietern deutlich weniger als bei den Schweizer Telekomanbietern. Das günstigste Angebot stammt gemäss Studie von «Better Roaming» und kostet rund 4 US-Dollar. Allerdings ist das Paket nur 7 Tage gültig.

Deutlich teurer sind die Roaming-Preise bei den Schweizer Telekomanbietern: So bezahlen die Swisscom-Kunden 14.90 Franken für 1 GB, also fast vier Mal mehr als beim günstigsten E-Sim-Angebot. Bei Salt kosten 1,5 GB gar 24.95 Franken und bei Sunrise müssen die Kunden 9.90 Franken für 500 MB oder 19.90 Franken für 2 GB berappen, wie die folgende Tabelle zeigt.

Roaming-Datenpakte bis 3 GB in Europa

Die Tabelle zeigt die Preise und Gültigkeit von Datenpaketen zwischen 500 MB und 3 GB in Europa.
Die Tabelle zeigt die Preise und Gültigkeit von Datenpaketen zwischen 500 MB und 3 GB in Europa.

Auch bei den Roaming-Datenpaketen ab 5 GB seien die Travel-SIM-Angebote in der Regel deutlich günstiger, aber weniger lang gültig, schreibt Dschungelkompass.

Roaming-Datenpakte ab 5 GB in Europa

Die Tabelle zeigt die Preise und Gültigkeit von Datenpaketen ab 5 GB in Europa.
Die Tabelle zeigt die Preise und Gültigkeit von Datenpaketen ab 5 GB in Europa.

Bei den 5-GB-Paketen hat wiederum «Better Roaming» mit 12.99 US-Dollar das günstigste Angebot, gefolgt von yesim.app (15 Euro) und Airalo (20 Dollar). Bei Swisscom (39.90 Franken) und Sunrise (49.90 Franken, jedoch für 6 statt 5 GB) zahlt man deutlich mehr.

Allerdings müssen diese riesigen Unterschiede etwas relativiert werden. So sind die Datenpakete der Schweizer Telekomanbieter ein Jahr lang gültig und nicht genutzte Restmengen können somit für einen späteren Auslandaufenthalt noch genutzt werden. Zudem seien die Preis-Unterschiede bei noch höheren Datenmengen deutlich geringer, so die Studie. Teilweise seien dann die Schweizer Telekomunternehmen gar wieder günstiger als die Travel-SIM-Anbieter.

Gerade in Europa hätten zudem viele Abos Roaming-Datenguthaben inklusive. Datenpakete oder Travel-SIM kommen deshalb oft nur ergänzend zum Einsatz.

eSIM-Anbieter auch ausserhalb von Europa günstiger

eSIM-Anbieter seien aber auch in aussereuropäischen Ländern in der Regel günstiger als die Schweizer Anbieter. Einschränkend gelte wiederum: Datenpakete von Swisscom und Co. sind ein Jahr lang gültig und können somit für eine weitere Reise genutzt werden.

Die Studie zeige zudem, dass bei den Schweizer Anbietern Sunrise und Swisscom bei Datenpaketen für beliebte Feriendestinationen in der Regel am günstigsten seien. «Die Roaming-Tarife von Salt (bzw. Post Mobile und Lidl Connect, die ebenfalls das Salt-Netz nutzen) sind klar höher als die von Swisscom und Sunrise», heisst es. Bei Salt würden zum Beispiel zwei Gigabyte in Tunesien oder Marokko 40, respektive 20 Mal mehr als bei Swisscom und Sunrise kosten und sogar über 100 Mal mehr als beim günstigsten eSIM-Anbieter Airalo.

Was ist eine Travel-SIM?
«Wenn die Internetnutzung im Ausland nicht im Handy-Abo inbegriffen ist oder das Inklusivvolumen aufgebraucht ist, gab es früher zwei Möglichkeiten: Entweder kaufte man ein Datenpaket bei seinem Schweizer Telekomanbieter oder aber eine SIM-Karte eines ausländischen Anbieters direkt im Reiseland. In den letzten Jahren hat sich eine dritte Möglichkeit etabliert – die sogenannte Travel-SIM. Voraussetzung für die Nutzung ist ein eSIM-fähiges Handy», erklärt Dschungelkompass.

Dabei wird keine physische SIM-Karte in das Mobiltelefon eingesetzt, sondern ein QR-Code gescannt. Je nach Gerät sind mehrere SIM-Karten möglich. So kann eine physische und eine eSIM parallel verwendet werden.

Tipps um Roaming-Kosten zu sparen

Dschungelkompass und der Konsumentenschutz haben sieben Tipps zusammengestellt, um Roaming-Kosten zu sparen:

  1. Roaming deaktivieren in der Schweiz zur Vermeidung von ungewolltem Einwählen in ausländische Netze in Grenznähe
  2. Insbesondere Salt-Kunden: Roaming-Kosten-Limite senken
  3. Wenn möglich im Ausland WLAN nutzen
  4. Inklusivguthaben aufbrauchen
  5. Wenn Inklusivguthaben aufgebraucht und kein WLAN verfügbar: entweder Datenpaket, Travel-SIM oder lokale SIM kaufen. Angebote vergleichen mit dem Roaming-Tool von Dschungelkompass
  6. Telefonieren übers Internet (WhatAapp, Threema, Telegram etc.) statt direkt über die Anruffunktion
  7. Streaming und Videos verbrauchen besonders grosse Datenmengen: reduzieren, vermeiden oder WLAN verwenden. Allerdings gilt es zu beachten, dass fremde WLAN-Netze sicherheitstechnisch heikel sind.

(oli/sda/awp)

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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P.Rediger
10.06.2024 11:53registriert März 2018
Dasmit dem Roaming ist eh ein Witz. In der EU wurde es abgeschafft. Ich sehe nicht ein, weshalb das in der CH nicht auch möglich sein soll. Ah ja, Lobbying sei Dank.
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djohhny
10.06.2024 10:55registriert September 2016
Bei längeren Aufenthalten lohnt es sich eine SIM Karte bei einem Anbieter im Ferienland zu besorgen.
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El Vals del Obrero
10.06.2024 12:01registriert Mai 2016
Hätte es Anfang 90er-Jahren schon Roaming gegeben, wäre die EWR-Abstimmung wohl anders herausgekommen.
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