Tech-Milliardär Elon Musk greift nach seinem grossangelegten Einstieg bei Twitter eine alte Forderung vieler User auf: Die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu ändern.
Nutzerinnen und Nutzer können sich in einer von Musk aufgesetzten Twitter-Umfrage dazu äussern, ob sie einen Redigier-Knopf wollen. Nach den ersten Stunden in der Nacht zum Dienstag lag die Zustimmung bei rund 75 Prozent.
Die nichtrepräsentative Umfrage hat zwar keine direkten Konsequenzen, doch die frisch erworbene Beteiligung von 9,2 Prozent sichert Musk automatisch mehr Gehör beim Twitter-Management. Twitter ging auf die jahrelangen Forderungen nach einer Redigier-Möglichkeit nie ein.
Do you want an edit button?
— Elon Musk (@elonmusk) April 5, 2022
Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla hält sich bisher bedeckt dazu, was er mit dem Einstieg bei Twitter erreichen will. Dass die Beteiligung bei der US-Börsenaufsicht SEC mit dem Formular «13G» gemeldet wurde, bedeutet zugleich, dass Musk zumindest vorerst keinen aktiven Einfluss auf die Geschäftspolitik von Twitter oder einen Sitz im Verwaltungsrat anstrebt. Für solche Fälle hätte er das ausführlichere Formular «13D» ausfüllen müssen.
Die Twitter-Aktie sprang am Montag dennoch um gut 27 Prozent hoch.
Twitter-Chef Parag Agrawal erlaubte sich eine dezente Spitze gegen seinen neuen grössten Anteilseigner. Agrawal retweetete Musks Befragung mit den Worten: «Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein. Bitte stimmt sorgfältig ab.»
The consequences of this poll will be important. Please vote carefully. https://t.co/UDJIvznALB
— Parag Agrawal (@paraga) April 5, 2022
Mit dem gleichen Satz hatte Musk vor einigen Tagen Twitter-Nutzer nach deren Meinung über die Redefreiheit bei dem Dienst gefragt, bevor er seinen finanziellen Einstieg bekanntgab.
(sda/dpa)