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US-Häftlinge basteln sich PC im Gefängnis und zapfen Netzwerk ab

Diese Internet-Netzwerk-Anlage befindet sich in einem Trainingsraum einer Haftanstalt in den USA. Doch was versteckt sich in der Decke darüber?
Diese Internet-Netzwerk-Anlage befindet sich in einem Trainingsraum einer Haftanstalt in den USA. Doch was versteckt sich in der Decke darüber?bild: Generalinspektor von Ohio

Häftlinge basteln sich Computer, verstecken ihn in der Decke – und dann geht die Post ab

13.04.2017, 12:0713.04.2017, 12:31
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Zwei Insassen eines US-Gefängnisses haben heimlich zwei Computer gebaut und sie zu illegalen Zwecken genutzt. Sie stellten damit unter anderem Pässe aus, die Häftlingen Zugang zu mehreren Bereichen der Anstalt gewährten, wie aus einem Bericht des Generalinspektors von Ohio hervorgeht.

Sie besorgten sich demnach zudem in der Datenbank der Gefängnisbehörde des Bundesstaates die persönlichen Daten eines anderen Gefangenen und beantragten damit Kreditkarten. Auch umfangreiche Hacker-Software, Pornografie und Anleitungen zur Herstellung von Drogen, Sprengkörpern und Kreditkarten seien auf den Festplatten gefunden worden, hiess es.

Die selbstgebauten Computer waren in der Zimmerdecke im Trainingsraum mit der Netzwerk-Anlage versteckt.
Die selbstgebauten Computer waren in der Zimmerdecke im Trainingsraum mit der Netzwerk-Anlage versteckt.bild: generalinspektor von ohio

Der Fund der Computer liegt bereits knapp zwei Jahre zurück, der Fall wurde jetzt aber erst öffentlich bekannt. Der Bericht dokumentiert zahlreiche Unterlassungshandlungen der Gefängnisleitung.

Er enthält auch eine Reihe von Empfehlungen mit der Forderung an die Gefängnisbehörde, einen Plan für deren Umsetzung innerhalb von 60 Tagen auszuarbeiten. Der Bericht wurde zudem der Staatsanwaltschaft geschickt.

Die Computer waren dem Bericht zufolge in der Zimmerdecke über einem Schrank in einem Trainingsraum versteckt. Die Häftlinge seien lange Zeit unbeaufsichtigt gewesen. Sie hätten zwei alte Computer, die zerlegt werden sollten, mit Festplatten und Netzwerkkarten ausgestattet, mit dem Netzwerk der Gefängnisbehörde verbunden und damit einen Kontrollpunkt passiert, ohne überprüft zu werden.

Diesen Netzwerk-Switch haben die Insassen mit ihren selbstgebauten Computern angezapft und sich so Zugang ins interne Netzwerk des Gefängnisses verschafft.
Diesen Netzwerk-Switch haben die Insassen mit ihren selbstgebauten Computern angezapft und sich so Zugang ins interne Netzwerk des Gefängnisses verschafft.bild: generalinspektor von ohio

Auch mit dem Mitarbeiternetzwerk des Gefängnisses in der Stadt Marion hätten sie die Computer verbunden und dadurch auf jedem Häftlingscomputer unerlaubten Internetzugang gehabt. (oli/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Micha Moser
13.04.2017 12:49registriert März 2014
Das ist... wow, beeindruckend.
Häftlinge basteln sich Computer, verstecken ihn in der Decke – und dann geht die Post ab
Das ist... wow, beeindruckend.
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AllIP
13.04.2017 13:56registriert April 2017
Respect Sir
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Marco Rohr
13.04.2017 13:13registriert Februar 2014
Ironischerweise wird ihre Haft jetzt aus dem gleichen Grund verlängert, aus dem sie die Haft wohl urpsprünglich angetreten haben: Cyberkriminalität :)
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