12.01.2023, 11:3012.01.2023, 15:01
Der weltgrösste Chipauftragsfertiger TSMC hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Gewinn stieg um 78 Prozent auf 295.9 Milliarden Taiwan-Dollar oder umgerechnet rund 9 Milliarden Euro, wie die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co am Donnerstag mitteilte.

US-Präsident Joe Biden bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem TSMC-Vorsitzenden Mark Liu Ende 2022.Bild: keystone
Vor wenigen Tagen hatte TSMC bereits seine Umsatzzahlen veröffentlicht. Trotz eines Wachstums von 43 Prozent auf umgerechnet 19.1 Milliarden Euro wurden erstmals seit mehr als zwei Jahren die Schätzungen von Analysten verfehlt.
Fachleute befürchteten daraufhin, dies könnte trotz der anhaltend hohen Wachstumsraten ein Signal auf eine Abkühlung der Chipindustrie sein.
Exklusivlieferant für Apple
Eine womöglich bevorstehende Rezession sowie eine hohe Inflation dämpfen die Konsumentenstimmung und wirken sich auf den Kauf von neuen Geräten wie Smartphones, Tablets oder Computern aus. TSMC ist etwa Exklusivlieferant von Apples iPhone- und Mac-Silizium-Chips.
Der Chiphersteller setzt auf seine Technologie- und Grössenvorteile, um der weltweiten Abschwächung der Nachfrage zu trotzen. Das Unternehmen hatte dabei im vergangenen Jahr seine Investitionspläne um zehn Prozent gekürzt.
TSMC hatte zuvor wie andere Hersteller in der Pandemie die Produktionskapazitäten hochgefahren, auch weil elektronische Halbleiter vielfach Mangelware waren.
Im Dezember 2022 kündigte Apple an, die Chipherstellung im Heimatland, den USA, zu forcieren. TSMC will 40 Milliarden Dollar in Fabriken in Arizona investieren.
(dsc/sda/awp/dpa)
Die turbulente Geschichte von Apple Maps
1 / 16
Die turbulente Geschichte von Apple Maps
Es war einmal ein amerikanischer Techkonzern, der wollte auf seinen Geräten nicht mehr die Software des grossen, datenhungrigen Rivalen installieren, sondern etwas Eigenes wagen ...
quelle: ap / patrick semansky
Mehr Schein als Sein
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Warum entgleiste das Telefonat von Karin Keller-Sutter mit Donald Trump? Und mit welcher Taktik kann die Schweiz den Strafzoll noch abwenden? Professor Daniel Ames lehrt in New York Verhandlungsstrategie und weiss, wie Trump tickt.
Das Gespräch der Schweizer Bundespräsidentin mit Donald Trump endete mit einem Eklat: Er fühlte sich belehrt und kritisierte dann gestern, sie habe ihm nicht zugehört. Hat hier Trump einfach ein Machtspiel aufgezogen?
Daniel Ames: Wir wissen nicht, wie das Gespräch genau verlief. Aber es gibt in dieser Begegnung ein doppeltes Ungleichgewicht. Einerseits bei der Macht: Die USA sind ungleich grösser und jedes andere Land sucht Zugang zum amerikanischen Markt – das klassische David-gegen-Goliath-Szenario. Andererseits besteht ein mentales Ungleichgewicht: Die Herangehensweise der USA ist stark von einer Nullsummenlogik geprägt. Donald Trump ist der Meinung, beim Aussenhandel müsse einer gewinnen und der andere verlieren.