Tesla hat im vergangenen Quartal den ersten Rückgang bei Auslieferungen seit der Corona-Pandemie verbucht. Die von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Firma brachte zwischen Januar und März nach eigenen Angaben 386'810 ihrer Elektroautos zu den Kunden. Im Vorjahresquartal waren es fast 423'000 gewesen.
Analysten hatten für das erste Vierteljahr 2024 im Durchschnitt mit einem Anstieg auf gut 449'000 Auslieferungen gerechnet. Die in diesem Jahr bereits schwächelnde Tesla-Aktie gab im frühen US-Handel am Dienstag zeitweise um mehr als fünf Prozent nach.
Tesla musste 2023 wiederholt die Preise senken, um weiter zu wachsen. Die schwache Nachfrage könnte nun weitere Preisnachlässe bewirken.
In den vergangenen Monaten musste Tesla die Produktion in Grünheide bei Berlin zunächst wegen Lieferengpässen bei Bauteilen durch die Umleitung von Schiffen nach Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen im Roten Meer sowie nach einem Anschlag auf die Stromversorgung des Werks zeitweise aussetzen. Im grossen Werk in Kalifornien wurde die Fertigung auf eine neuere Version des Bestsellers Model 3 umgestellt.
Insgesamt hat Tesla 433'371 Fahrzeuge gebaut, wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte. Im Vorjahresquartal waren es 440'808 gewesen.
Nachdem die Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich zugelegt hatten, mehrten sich zuletzt Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt. In den USA griffen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.
Das Model 3 und der populäre SUV Model Y machten rund 96 Prozent der Auslieferungen aus. Tesla nannte keine Zahlen zum neuen Elektro-Pickup «Cybertruck», der seit einigen Monaten in den USA verkauft wird.
Noch viel stärker als Telsa brach der grösste chinesische Rivale BYD ein: Von Januar bis März verkaufte BYD weltweit 300'000 E-Autos. Das war gegenüber dem Rekordvolumen im Vorquartal ein Rückgang von 43 Prozent. Ende 2023 hatte BYD Tesla erstmals in einem Quartal überholt, nun ist Tesla trotz sinkendem Absatz wieder Marktführer.
(sda/awp/dpa)