Die Gewerkschaft IG Metall ist künftig im Betriebsrat des deutschen Tesla-Werkes in Grünheide vertreten – was Tesla-Chef Elon Musk kaum freuen dürfte. Er hatte bis zuletzt vor einem Erfolg der IG Metall bei den Wahlen gewarnt, so «Handelsblatt» und «Manager Magazin».
Die Gewerkschaftsliste will in dem einzigen europäischen Tesla-Werk unter anderem einen Tarifvertrag durchsetzen, aber auch längere Pausen am Band und einen höheren Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter erreichen.
Mit diesen Forderungen bekam die IG Metall nach der ersten Auszählung 16 von insgesamt 39 Posten im Betriebsrat, sie ist damit die grösste Fraktion in der Arbeitnehmervertretung für die gut 12'000 Beschäftigten in Grünheide.
Tesla-Chef Elon Musk hält Gewerkschaften aus seinen Betrieben in den USA gezielt heraus. Als in Schweden und Finnland einmal Tesla-Beschäftigten in den Streik gingen, bezeichnete Musk das auf seiner Plattform X als «völlig krank».
Mit neun Listen waren 234 Kandidatinnen und Kandidaten zu der dreitägigen Wahl angetreten, wobei die IG Metall mit 106 Anwärtern die grösste Gruppe stellte. Die bisherige Betriebsratsvorsitzende Michaela Schmitz trat ebenfalls mit einer Liste an, die 15 Plätze in der neuen Arbeitnehmervertretung erhielt. Schmitz hatte sich gegen «externe Einflüsse» durch die Gewerkschaft und Tarifverträge ausgesprochen.
Seit der Gründung des Betriebsrats vor zwei Jahren habe dieser Lohnerhöhungen, Sozialleistungen und Verbesserungen beim Arbeitsschutz erreicht. Die IG Metall dagegen kritisierte, der bisherige Betriebsrat stehe zu sehr unter dem Einfluss des Managements, was Schmitz zurückgewiesen hatte.
(t-online/dsc)