Postleitzahl eingeben, fertig.screenshot: stromlandschaft.mynewenergy.ch
Der Bund will Konsumentinnen und Konsumenten mit einer interaktiven Karte motivieren, Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Damit rückt die Rolle der Wasserkraftwerke ins Zentrum.
Mit einer interaktiven Karte soll die Schweizer Bevölkerung für umweltfreundliche erneuerbare Energien sensibilisiert werden. Doch die Elektrizitätswerke fühlten sich unfair behandelt, wie SRF Online am Donnerstag berichtet.
Unter stromlandschaft.mynewenergy.ch kann man die Postleitzahlen aller Schweizer Gemeinden eingeben, worauf das Stromangebot vor Ort angezeigt wird. Damit soll die Bevölkerung aufgeklärt werden, denn: Die wenigsten Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande wissen, «wie grün der Strom ist, der aus ihrer Steckdose kommt».
Wer steht dahinter?
Die interaktive Karte ist vom Stromvergleichsdienst myNewEnergy entwickelt worden und wird vom Bund unterstützt. Es handelt sich um ein Spin-Off (auf Deutsch: Ableger) des bekannten Internet-Vergleichsdienstes Comparis.ch.
Die Karte soll gemäss SRF-Bericht aufzeigen, wo der Wandel hin zu mehr Solar- und Windenergie bereits im Gange ist und wo noch an Tempo zugelegt werden muss. Und es bleibt nicht bei der Aufklärung: Mit wenigen Klicks könnten die Besucherinnen und Besucher den Stromlieferanten wechseln.
Das Projekt «Stromlandschaft Schweiz» wurde von der Umweltschutzorganisation WWF Schweiz initiiert. Ab 2017 wurde es gemeinsam mit myNewEnergy und Energie Schweiz, dem Förderprogramm des Bundes, umgesetzt. Auf ihrer Website schreiben die Verantwortlichen:
«Strom ist unser wichtigster Energieträger im Kampf gegen die Klimakrise. Die Umstellung unserer fossil getriebenen Welt auf sauberen elektrischen Strom ist essenziell für eine klimafreundliche Zukunft. Dafür muss Strom aber erneuerbar und umweltverträglich produziert werden. myNewEnergy unterstützt diesen Transformationsprozess, indem die Qualität und Herstellung der Stromprodukte einfach und transparent dargestellt wird.»
Wo ist das Problem?
Die Schweiz braucht eine Energiewende, so viel ist angesichts der sich verschärfenden Klimakatastrophe klar. Doch bei der technischen Umsetzung gehen die Meinungen auseinander, wie der SRF-Bericht zeigt. Die Schweizer Elektrizitätswerke versuchten, Wasserkraft als gleichwertig darzustellen wie anderer grüner, also umweltfreundlich produzierter Strom.
«Die Karte bewertet den Ausbau von neuen erneuerbaren Energien als besser als die bestehenden wie zum Beispiel Wasserkraftanlagen. Aus unserer Sicht sollte man bei erneuerbaren Energien nicht nach Technologien unterscheiden, sondern das Total an erneuerbaren Energien aufzeigen.»
Claudia Egli, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSEquelle: srf.ch
myNewEnergy hat die Stromqualität bewertet und mit Farben gekennzeichnet, wobei das Schweizer Schulnotensystem gilt: 6 ist die beste Bewertung und 1 die schlechteste.
Wie der Blick auf die Stromlandschaft zeige, würden bereits heute sehr viele Energieversorgungsunternehmen (EVU) einen 100 Prozent erneuerbaren Standardmix anbieten, der grösstenteils aus Wasserkraft bestehe. Das sei gut, für die Energiewende aber nicht gut genug, schreibt myNewEnergy.
«Um bis 2035 sämtliche Schweizer AKW vom Netz zu nehmen, sind wir auf einen raschen Zubau von Solar- und Windstrom angewiesen und können uns nicht auf den bestehenden Wasserkraftwerken ausruhen. Wie der Atomunfall in Fukushima aufzeigt, stellt auch die Atomkraft weder eine sichere noch umweltfreundliche Alternative dar.»
Quellen
(dsc)
So sieht das AKW in Fukushima von innen aus
Video: srf/SDA SRF
Solarenergie aus dem Veloweg
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Solarenergie aus dem Veloweg
Ein Fahrradweg, der Solarenergie erzeugt: «SolaRoad».
Dieses Haus produziert 7x mehr Energie als es verbraucht
Video: srf
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Solange der Strommarkt in der Schweiz nicht offen ist (ist er ja erst ab 100'000 kWh), kann ich nichts dafür.