Der Elektroautomarkt in Deutschland dürfte erst einmal unter den sinkenden Förderprämien leiden. Vor der Automobilmesse in München sind deutsche Hersteller dennoch optimistisch, dass die Rechnung mit den Stromern am Ende aufgeht.
Der Marktanteil von E-Autos bei den Neuzulassungen in Deutschland dürfte nach Ansicht von Branchenexperten im kommenden Jahr stark zurückgehen. Grund dafür sind die geringeren Zuschüsse des Staates beim Kauf. Vor der Automobilmesse IAA in München (4. bis 10. September) zeigen sich Volkswagen und BMW zuversichtlich, was die künftige Nachfrage nach E-Autos betrifft.
Volkswagen hofft durch die IAA auf eine Belebung der zuletzt schwächelnden E-Auto-Nachfrage. «Bis 2027 bringen wir als Marke elf neue Elektromodelle auf den Markt», kündigte Markenchef Thomas Schäfer im Gespräch mit der Deutschen-Presse-Agentur an. Am eingeschlagenen Elektro-Kurs will der Chef der Kernmarke trotz der zuletzt abgekühlten Nachfrage festhalten.
BMW will dieses Jahr 15 Prozent seiner Autos mit E-Antrieb verkaufen, 2026 sollen es schon 33 Prozent sein. Mit der Neuen Klasse stellt BMW seine Stromer auf eine eigens für E-Autos entwickelte Plattform.
ADAC-Präsident Christian Reinicke hält die Aussichten für die Elektromobilität noch nicht für so günstig. Die deutsche Regierung dürfe die Förderung der E-Autos nicht zurückfahren, sondern müsse sie ausweiten.
Die Unternehmensberatung Deloitte erwartet 2024 einen Einbruch beim E-Auto-Absatz in Deutschland um ein Drittel. Ein Grund sei das Ende der Kaufprämien für gewerbliche Halter im September und das schrittweise Auslaufen der Prämien für private Käufer bis Ende 2025.
«Darüber hinaus könnten höhere Rabatte für Verbrenner die Ziele der Bundesregierung für den Hochlauf der E-Mobilität gefährden», schreiben die Branchenexperten. Statt angestrebter 15 Millionen E-Autos dürften 2030 nur 11,7 Millionen auf der Strasse sein.
(dsc/sda/dpa)