Der US-Softwarekonzern Microsoft hat dem Konkurrenten Apple die Krone als weltweit wertvollstes Unternehmen an der Börse abgenommen. Auf der Überholspur sind auch Elektroauto-Marktführer Tesla und grosse Chip-Hersteller wie NVIDIA und Taiwan Semiconductor. Beinahe aus den Top 10 der wertvollsten Unternehmen verdrängt sind mittlerweile Erdölkonzerne – mit einer gewichtigen Ausnahme.
Während Microsoft mit seinen jüngsten Geschäftszahlen die Anleger überzeugt hatte, wurden die Titel des iPhone-Herstellers am Freitag nach einer enttäuschenden Bilanz abgestraft und fielen um 3,6 Prozent auf 147 Dollar.
Damit lag der Börsenwert von Apple bei 2,41 Billionen Dollar. Microsoft-Aktien sind hingegen so teuer wie nie zuvor. Die Marktkapitalisierung stieg auf 2,46 Billionen Dollar. Microsoft überflügelte damit erstmals seit Mitte 2020 wieder Apple.
Microsoft und Apple zählten bereits 2011 zu den wertvollsten Konzernen der Welt. In den letzten zehn Jahren aus den Top 10 geflogen sind primär Ölkonzerne wie Exxon Mobile, Petro China, Petrobras und Shell. Zu den grossen Gewinnern zählen Tech-Konzerne wie Alphabet (Google), Amazon und insbesondere Tesla.
Aber: Mit Saudi-Aramco ist die weltweit grösste Erdölfördergesellschaft nach Microsoft und Apple, aber vor Alphabet, das drittwertvollste Unternehmen der Welt. Auffällig ist auch der Aufstieg der Chip-Hersteller NVIDIA und Taiwan Semiconductor.
Die beiden Technologie-Giganten liefern sich ein einsames Duell um den Spitzenplatz, seitdem Apple Microsoft im Jahr 2010 erstmals vom Thron gestossen hat. Doch die aktuellen Lieferengpässe machen dem iPhone-Macher offenbar mehr zu schaffen als dem Konkurrenten.
Im vierten Quartal verbuchte der Konzern deswegen einen Umsatzeinbruch und warnte, dass die Auswirkungen im wichtigen Weihnachtsgeschäft noch drastischer sein dürften.
Microsoft kann hingegen dank der durch die Corona-Pandemie verursachten Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Diensten glänzen. Microsofts Konzernerlöse kletterten von Juli bis September – auch dank starker Einnahmen durch die Xbox-Spielekonsole – um 22 Prozent auf 45,3 Milliarden Dollar. Das lag deutlich über den Erwartungen von Analysten – genau wie Umsätze mit Windows- und Teams-Software-Anwendungen und durch das Karriere-Netzwerk LinkedIn.
Microsoft-Aktien haben seit Jahresbeginn mehr als 45 Prozent zugelegt, Apple-Papiere kletterten im selben Zeitraum um 15 Prozent.
(oli/sda/reuters)
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