Es läuft sehr gut, aber nicht ganz so gut, wie das überoptimistische Analysten prognostiziert hatten. Schuld daran sei die globale Chipkrise, wie es an der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen hiess (dazu unten mehr).
Im vergangenen Quartal konnte Apple den Umsatz im Jahresvergleich immer noch um 29 Prozent steigern auf rund 83,4 Milliarden Dollar (76 Mrd. Franken). Analysten hatten mit rund 1,5 Milliarden Dollar mehr gerechnet.
Unglaublich gut.
Bei den weltweiten iPhone-Verkäufen – Apples wichtigstem Produkt – gab es einen Umsatz-Sprung von 47 Prozent auf 38,9 Milliarden Dollar. Doch am Markt war ein noch besserer Wert von 41,6 Milliarden Dollar erwartet worden.
Nach Berechnungen der Analysefirma Canalys steigerte Apple die iPhone-Verkaufszahlen um 14 Prozent auf 49,2 Millionen Geräte und holte sich damit den zweiten Rang im weltweiten Smartphone-Markt zurück. Für Spitzenreiter Samsung errechneten die Experten einen Rückgang um 13 Prozent auf 69,4 Millionen Geräte.
Die Betrachtung der beiden Platzhirsche in der Schweiz – Apple und Samsung – zeigt gemäss der neuen Smartphone-Studie des Vergleichdienstes Comparis «einen klaren Generationengraben». Über die Hälfte der Befragten bis 35 Jahre besitze ein iPhone, aber nur knapp 26 Prozent hätten ein Samsung-Gerät. Demgegenüber steige der Anteil der Samsung-User bei den Ü-55 auf 40 Prozent.
Apple konnte im vergangenen Geschäftsquartal in allen Produkt-Sparten zulegen – auch wenn nicht in allen stark.
Das Geschäft mit Diensten wie Apple Music und dem iCloud-Speicher wuchs um gut ein Viertel auf 18,28 Milliarden Dollar. Apple erweitert demnächst sein Abo-Angebot auch in der Schweiz um den Gesundheitsdienst «Fitness+».
Unerreicht gut, in der Techbranche und darüber hinaus.
Der Konzerngewinn im Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal stieg um 62 Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar. Apple sitzt nun auf Reserven von 191 Milliarden Dollar, denen Schulden von 125 Milliarden Dollar gegenüberstehen.
Die Produktionsausfälle wegen Corona-Lockdowns seien inzwischen weitgehend behoben, betonte Cook. Für den Gegenwind sorge nun fast ausschliesslich die Chip-Knappheit.
Die Lage werde sich im Weihnachtsgeschäft nochmal verschärfen, sagte Apple-Chef Tim Cook am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Chipkrise schlage inzwischen auf die meisten Produkte von Apple durch.
Erst kürzlich hat Apple eine neue MacBook-Pro-Generation vorgestellt, die das Weihnachtsgeschäft zusätzlich ankurbeln dürfte. Nachdem das Unternehmen 2020 erste Macs mit dem hauseigenen SoC (System-on-a-Chip) M1 vorgestellt hatte, wird das neue MacBook Pro von zwei noch stärkeren Chips angetrieben: dem M1 Pro und dem M1 Max.
Für das am 26. September gestartete Quartal rechnet Apple denn auch mit einem Umsatzplus. Analysten erwarten einen Zuwachs von 7,4 Prozent auf knapp 120 Milliarden Dollar. Cook geht allerdings davon aus, dass die Chip-Engpässe den Umsatz um rund 6 Milliarden Dollar drücken werden.
Im laufenden Vierteljahr werde der negative Effekt noch höher ausfallen, warnte auch Finanzchef Luca Maestri in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Nur beim iPad sei mit weniger Umsatz angesichts der Chip-Probleme zu rechnen.
Auch gegen die Logistikprobleme, die viele Hardware-Hersteller plagen, ist Apple nicht immun, auch wenn der Konzern sie mit Geld eindämmen kann. «Wir verzeichnen einen erheblichen Anstieg der Transportkosten», sagte Cook.
Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA
(dsc)