Tech-Milliardär Elon Musk erklärt die Umbenennung von Twitter zu X mit seinen weitreichenden Plänen für die Plattform. In den kommenden Monaten werde man unter anderem die Möglichkeit hinzufügen, dort jegliche Finanzgeschäfte abzuwickeln, schrieb Musk in der Nacht zum Dienstag. Es werde auch umfassende Kommunikationsmöglichkeiten geben. «Es ist nicht der Fall, wo ein Unternehmen sich umbenennt, aber weiter dasselbe macht», betonte er.
Der Name Twitter habe gepasst, als es hauptsächlich darum gegangen sei, 140 Zeichen lange Kurznachrichten zu veröffentlichen. Angesichts der geplanten neuen Funktionen müsse er aber weichen. Musk hatte mehrfach gesagt, er wolle auf Basis von Twitter eine «App für alles» mit dem Namen X aufbauen. Es gab jedoch bisher kaum konkrete Schritte in diese Richtung.
Bekanntestes Beispiel für eine «Super-App», über die nahezu das gesamte digitale Leben laufen kann, ist WeChat in China. Musk hatte bereits früher seine Bewunderung für WeChat zum Ausdruck gebracht und vorgeschlagen, die App zu kopieren. WeChat steht seit Jahren in der Kritik, da die App von den chinesischen Behörden zum Ausspähen der eigenen Bürger und zur chinesischen Internetzensur genutzt wird.
🚨LEAKED: 2022 footage of Elon Musk discussing his plans to use Twitter to “copy WeChat” –China’s state surveillance and social credit score system.
— LeGate X (@williamlegate) July 24, 2023
Are you worried Elon’s gone too far? Or are you excited to use an app resembling Chinese state-run media?pic.twitter.com/ssuCcOqiJv
Musk hatte am Wochenende die Namensänderung angekündigt, und am Montag wurde das bekannte Twitter-Logo mit dem blauen Vogel zumindest in der Web-Version der Plattform durch ein neues mit dem Buchstaben X ersetzt. Die Web-Adresse lautet aber weiterhin twitter.com – und auch anderswo auf der Website und in den Smartphone-Apps sind viele Überbleibsel von Twitter zu finden.
Musk hatte Twitter im Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Er räumte jüngst ein, dass die Werbeeinnahmen nur noch halb so hoch seien wie davor. Angesichts des über Jahre gewachsenen breiten App-Ökosystems würde Musk mit seinen Plänen für X gegen etablierte Rivalen bei Kommunikations- und Finanz-Anwendungen antreten. Andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass er gegen den Strom schwimmt. So setzte er als Tesla-Chef auf Elektroautos, während der Rest der Branche die Fahrzeuge für nicht wirtschaftlich hielt. Und seine Raumfahrtfirma SpaceX veränderte die Branche mit wiederverwendbaren Raketen.
(oli/sda/awp/dpa)
endstation
Mol, top. Wüsste nicht, warum das keine gute Idee sein soll.
Ich kann plötzlich nichts mehr kaufen, mein Geld ist eingefroren, einfach weil der Elon meinen Tweet - sorry, meinen X(?!) - doch nicht so funny fand.
UrsK
HeidiW