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Zuckerberg zeigt sein Brusthaar: Musk kontert unter der Gürtellinie

Mark Zuckerberg vs. Elon Musk: Nur ihr Ego ist grösser als ihr Bankkonto.
Mark Zuckerberg vs. Elon Musk: Nur ihr Ego ist grösser als ihr Bankkonto.bild: mark zuckerberg / georgesstpierre
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Zuckerberg präsentiert sich und sein Brusthaar – Musk schlägt unter der Gürtellinie zurück

Zwei der mächtigsten Narzissten unserer Zeit wollen sich in einem Mixed-Martial-Arts-Kampf duellieren. Ihr unsäglicher Hahnenkampf ist nicht zuletzt der toxischen Bro-Culture geschuldet.
15.07.2023, 18:1116.07.2023, 19:00
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Prügeln sich Tesla-Boss Elon Musk und Meta-CEO Mark Zuckerberg tatsächlich bald in einem Käfig? Aktuell scheint nichts mehr unmöglich. Zumindest präsentierte Zuckerberg diese Woche schon mal seine Muskeln und sein Brusthaar, umringt von den MMA-Kämpfern Israel Adesanya und Alexander Volkanovski.

Mark Zuckerberg (m.): Der Meta-Chef trainierte mit Israel Adesanya (l.) und Alexander Volkanovski (r.).
Der Facebook-Gründer trainierte mit Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Israel Adesanya (l.) und MMA-Star Alexander Volkanovski (r.).Bild: Mark Zuckerberg

Das auf Instagram geteilte Foto lässt sich als Grussbotschaft an Twitter-Eigentümer Musk interpretieren. Musk hatte Zuckerberg im Juni zu einem Käfigkampf herausgefordert. Zucks Zusage folgte umgehend.

Ob die Tech-Bros tatsächlich kämpfen oder doch noch kneifen? Wir werden sehen. Die Botschaft, die Zuckerberg mit dem Foto sendet, ist unmissverständlich: An ihm soll es nicht scheitern.

Auch von Musk zirkulieren Fotos, wie er sich mit professioneller Hilfe auf den angedachten Kampf vorbereitet.

Musk (r.) posiert mit dem ehemaligen MMA-Star Georges St-Pierre (neben Musk).
Musk (r.) posiert mit dem ehemaligen MMA-Star Georges St-Pierre (neben Musk).bild: instagram

Musk hat klare Grössenvorteile, der Twitter-Besitzer ist 17 Zentimeter grösser als Zuckerberg. Der bringt dafür mehr Kampfsporterfahrung mit und ist 13 Jahre jünger.

Während der Coronapandemie lernte Zuckerberg Jiu-Jitsu, eine von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Im Netz kursieren Videos, die einen gut trainierten Zuckerberg bei Turnierkämpfen zeigen. Erst kürzlich gewann er an einem öffentlichen Wettkampf eine Gold- und eine Silbermedaille.

Im Mai bestritt Zuckerberg sein erstes Jiu-Jitsu-Turnier.
Im Mai bestritt Zuckerberg sein erstes Jiu-Jitsu-Turnier.bild: mark zuckerberg

Zwei grosse Egos prallen aufeinander

Aus dem Umfeld beider Unternehmer heisst es, dass sie den Kampf ernst nähmen. Kein Wunder. Die Tech-Multimilliardäre sind sich seit Jahren spinnefeind. Musk bringt 248 Milliarden US-Dollar auf die Waage. Kontrahent Zuckerberg schlappe 111 Milliarden. Nur ihr Ego ist noch grösser als ihr Bankkonto.

Online liefern sich die Streithähne seit geraumer Zeit ein verbales Fernduell: Seit Zuckerberg vergangene Woche den Twitter-Rivalen Threads lancierte, hat sich der Ton bei Musk verschärft.

Der Meta-Chef hingegen bleibt geradezu provozierend entspannt: Als einer seiner Mitarbeiter auf dem neuen sozialen Netzwerk schrieb, dass Threads von Twitters Trending-Funktion ausgeschlossen werde, antworte Zuckerberg ironisch mit der Bemerkung «Concerning» (besorgniserregend). Genau so, wie es Musk oft auf Twitter tut.

Zuckerberg parodiert Musk und antwortet auf Threads mit dessen typischer Phrase «Concerning» (besorgniserregend).
Zuckerberg parodiert Musk und antwortet auf Threads mit dessen typischer Phrase «Concerning» (besorgniserregend).

Musks beschimpft Zuck

Musk lästert derweil über Threads als «Instagram minus die Bilder, was keinen Sinn ergibt». Überdies wirft er mit infantilen Tweets um sich und schreibt:

«Cuck» ist ein Schimpfwort für einen schwachen Mann, das insbesondere von der extremen Rechten verwendet wird, um Männer mit politisch liberalen Ansichten zu beleidigen.
«Cuck» ist ein Schimpfwort für einen schwachen Mann, das insbesondere von der extremen Rechten verwendet wird, um Männer mit politisch liberalen Ansichten zu beleidigen.

Musks Wortspiel «Zuck ist a cuck» soll offenbar andeuten, dass Zuckerberg schwach und seine Frau untreu sei. Der Twitter-Chef bedient sich dabei einer primär in rechtskonservativen Kreisen gängigen Beleidigung für progressive Männer, die schwach seien.

Sein folgender Tweet («I propose a literal dick measuring contest 📏») bedarf vermutlich keiner weiteren Erklärung. Dass Musk sein Gemächt mit dem von Zuckerberg vergleichen möchte, ist schlicht die Art von Humor, die dem reichsten Kleinkind der Welt eigen ist.

Musks verbaler Tiefschlag kommt nicht von ungefähr: Zuckerbergs neue Social-Media-App Threads konnte binnen fünf Tagen über 100 Millionen User gewinnen und ist damit noch vor ChatGPT der am schnellsten wachsende Online-Dienst der Geschichte. Für den Twitter-Eigentümer ist diese Konkurrenz nicht nur eine wirtschaftliche Gefahr, er scheint auch in seiner Männlichkeit verletzt.

Für Zuckerberg hingegen wäre der Triumph über Musk nicht nur ein geschäftlicher: «Seit Jahren arbeitet er daran, sich ein neues Image zu verpassen», ruft der «Spiegel» in Erinnerung. Unerschrocken wolle er wirken, lässig, maskulin. «Ähnlich wie der Tesla-Chef, der Raketen ins Weltall schickt und Filmstars datet.»

Die Bro-Culture war nie weg

Dass dieser an Peinlichkeit nicht zu überbietende Hahnenkampf überhaupt möglich ist, ist nicht zuletzt der unsäglichen Bro-Culture der von weissen Männern dominierten Tech-Branche geschuldet.

Übersteigerte Egos und das Phänomen, Rücksichtslosigkeit fälschlicherweise als Stärke zu interpretieren, ist nicht auf die Tech-Branche begrenzt. Doch bei praktisch allen grossen Tech-Firmen mussten in den letzten Jahren übergriffige Manager ihren Sessel räumen.

Die Unternehmen gelobten Besserung. Dessen ungeachtet verfügen Männerbünde wie die «PayPal-Mafia» um Tech-Investor Peter Thiel – Vordenker und Mäzen der extremen Rechten – nach wie vor über grossen Einfluss im Silicon Valley.

Die NZZ brachte das Phänomen der Bro-Culture respektive der «PayPal-Mafia» jüngst auf den Punkt: «Ihre Mitglieder, darunter Elon Musk, investieren regelmässig in die Firmen der jeweils anderen und schachern sich gegenseitig hohe Positionen in ihren Unternehmen zu. So bleibt die Macht in der Familie, wie man beim organisierten Verbrechen sagen würde. Und so wurde mitunter Musks Twitter-Übernahme finanziert.»

Als 2022 Jahr bekannt wurde, dass Musk eine Zahlung geleistet hatte, um eine Klage wegen sexueller Belästigung einer Flugbegleiterin aussergerichtlich beizulegen, konnte er sich der Hilfe seiner Tech-Bros gewiss sein. Musk soll der Frau angeboten haben, ihr im Gegenzug für eine erotische Massage ein Pferd zu kaufen.

Chad Hurley, Mitgründer von YouTube und Teil der «PayPal-Mafia», reagierte mit einem Wortspiel. Auf Twitter verkündete er, dass Musk aufhören solle, herumzualbern («Stop horsing around») und den Twitter-Deal abschliessen solle, da schliesslich alle ein «Happy End» wollten; eine Anspielung auf einen Orgasmus am Ende einer erotischen Massage. Musks Antwort: «Na gut, wenn du mein Würstchen streichelst, kannst du ein Pferd haben.»

Damit wurde die Anschuldigung zur Lappalie erklärt.

Der Vorfall zeigt beispielhaft: Der Boy's Club war nie weg und auch Zuckerbergs und Musks aktuelles Gebaren führt dies einmal mehr vor Augen.

Der Wirbel nützt beiden

Auch vom aktuellen Rummel um den Kampf der Tech-Bros profitieren beide: Er schmeichelt ihrem Selbstwertgefühl und lenkt – zumindest temporär – von den eigentlichen Problemen der Tech-Titanen ab: Zuckerbergs Meta-Konzern steht wegen unzähliger Datenschutzverstösse am Pranger. Twitter laufen unter Musk die Werbekunden davon, da viele Unternehmen einen Image-Schaden befürchten, wenn ihre Anzeigen in einem zunehmend toxischen Umfeld auftauchen.

Twitters laxer Umgang mit Fake News bringt das soziale Netzwerk zudem auf Konfrontationskurs mit der EU, die von Internet-Firmen ein konsequenteres Vorgehen gegen Falschinformationen verlangt.

Nach dem Raketenstart von Threads und Meldungen über angeblich sinkende Userzahlen bei Twitter warb Musk für seine Plattform damit, dass auf ihr jeder sein wahres Ich ausleben könne. Doch genau diese mangelhafte Inhalte-Kontrolle könnte viele unzufriedene Twitter-User in die Hände von Zuckerberg treiben.

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54 Kommentare
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Meierli
15.07.2023 18:29registriert November 2019
Zuck mag eine Datenkrake geschaffen haben. Elon hat sie sich gekauft. So wie vorher PayPal, Tesla und SpaceX. "Erfunden" hat er nichts davon. Zum Schluss würde ich noch immer mit Zuck etwas gründen und nicht mit dem Irren.
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In vino veritas
15.07.2023 18:47registriert August 2018
Ein solches Verhalten würde ich bei pubertären 16 jährigen Jungs erwarten und nicht bei zwei der weltweit erfolgreichsten Unternehmern.
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Hakuna!Matata
15.07.2023 18:28registriert Juni 2019
Bittebittebitte, niemand soll Fotos von Musk oben ohne in Badehose posten. Bitte erspart uns das.
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