Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Vor dem Auftritt in Stockholm haben die meisten Kandidaten schon ein reguläres Musik-Video abgeliefert. In dem sie ihr wahres Ich zeigen. Wir haben mal ein paar herausragende Beispiele mit der Bühnen-Realität von Dienstagnacht verglichen.
Ahhh, Wolf! Und die Frage: Wer hat hier wen gezähmt? Der Mann den Wolf? Der Wolf den Mann und die Frau? Die Frau den Mann, den Wolf, die Welt? Oder um es mit dem «Petit Prince» von Saint-Exupéry zu sagen: Wir sind verantwortlich für das, was wir gezähmt haben. Oder so. Irgendwie. Wild halt. Wolf halt. Alter Ego halt.
«Häbädech», sagt SRF-Sprecher Sven Epiney zu diesem Auftritt. Halten wir uns also fest. Ähm, nein, Fehlalarm. Aber die Band wird von Gitterstäben festgehalten. Weil: wild halt. Und: tiptoper Einsatz von Kajalstift durch den Sänger. Weiter ins Finale.
Dieses Video hat definitiv ein durchgeknallter Grafikdesigner mit einer Schwarz-Weiss-Fixierung geschaffen, dem man nicht in einer dunklen Strasse begegnen möchte. Weil er sicher eine Frau im Keller gefangen hält. Da möchte man echt nicht «the only one» sein. Totaler Mindfuck. Deshalb liegt der Sänger zuerst auch im Krankenbett.
Ein Mann, ein Style. Aber jetzt irgendwie noch mit «Star Wars» dazu. Und Akrobatik! Ohmeingott! Der Mann läuft die Wand hoch! Und als man schon denkt, dass Russland da mal so richtig was für die schwulen Votes macht, kommt ganz zum Schluss noch eine Frau, reicht dem Typen einen Mond oder eine Sonne, und die heteronormative Welt steht wieder wie eine Eins. Auch Russland ist weiter!
Nun, die Frau singt, dass sie auf dem Wasser laufen kann, und das tut sie dann auch. In einem sinnlosen Gewand. Aber sie walkt on Water. Wer kann das schon.
Der Mann, dessen Fuss rechts im Bild aus dem Nebel ragt, kann offenbar nicht einmal über eine Bühne gehen. Vielleicht, weil dort zuerst höchst irritierend Iras geköpftes, aber dennoch singendes Haupt drauf projiziert wurde. Trotzdem kann sie nicht enough von seiner Love kriegen. Weiter!
Konstant blümerant! Obwohl zuerst alles ganz anders ist: Die tschechischen Videomacher lieben nämlich vor allem Dreiecke und Kunstrasen. Am Ende regnet es Blümchen.
Dreiecke sind wieder da. Blümchen auch. Der Kunstrasen fehlt. Schmerzlich. Sie singt: «Ich stehe.» Und sie steht. Bewegt sich nicht vom Fleck. Conchita hat genau das auch gemacht vor zwei Jahren. Und gesiegt. Weiter!
Wow, wow, wow. Wir sehen: Frau, Mann, Schimmelpilze. Quasi die Geburt des Menschen aus dem Schimmelpilz und seine Rückkehr zu demselbigen. Leben, Liebe, Tod, Vergehen. Alles ist eins. Frau und Mann haben dabei langes, irre gut geföhntes Haar.
Geiler Scheiss! Was für eine Stimme! Und Pyro! Viel Pyro! Stranges Kostüm, hinten schwarze Schleppe, vorne sowas wie Bondage im Overdrive. Oder wie Sven Epiney sagt: «Sexy Body à la Beyoncé.» Überhaupt erinnert ihn jeder Einteiler an Beyoncé. Ach Sven, was weisst du schon von Frauen. Weiter!
Ein Mädchen trällert sich durch eine Aquarell-Mädchen-Landschaft. Alles da, Bäumchen, Schmetterlingchen, Blümchen, fehlt nur noch ein streunendes Kätzchen. Und Michael von der Heide als Duett-Partner. Une très jolie chanson!
Sie ist so süss! Und so heureuse! Mit Vanessa-Paradis-Zahnlücke! Und Brigitte-Bardot-Haaren! Hach! Das Kleid: fast identisch mit dem Video. Und irgendwie so gar nicht passend zu Song und Dekor. Aber das macht so Laune! Weiter!
Beim Zeus! Ein Mensch rennt. Hat es schwer. Ist es Odysseus? Agamemnon? Herkules? Oder eine Allegorie auf Griechenland in der Krise? Noch nie klang «dance with me and have some fun» nach weniger Fun. Schwarz-weiss. Alles. Dystopie pur.
Sechs Menschen in Bequemgewändern. Die Männer machen was zwischen Rap und Sirtaki. Dazu: wildgewordene Musiker. Und seltsamerweise ein schwarz-rot-goldenes Lichterspiel. Die Utopie einer neu auflodernden deutsch-griechischen Freundschaft? Ehrlich? Nicht weiter.