Am Sonntag geht «Timbuktu» ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Zwei Tage vorher hat das Drama von Regisseur Abderrahmane Sissoko schon bei der Vergabe des französischen Filmpreises César abgeräumt.
«Timbuktu» gewann insgesamt sieben Kategorien, darunter «Bester Film», «Beste Regie» und «Bestes Originaldrehbuch». Der Film zeigt, wie die malische Stadt Timbuktu allmählich von den Dschihadisten übernommen wurde. Das Drama wurde allerdings aus Sicherheitsgründen nicht in Mali gedreht sondern in Mauretanien, dem Geburtsland von Regisseur Sissoko.
Der César für den besten Dokumentarfilm ging an«Das Salz der Erde» von Wim Wenders. Der Film ist eine Hommage an den Fotografen Sebastião Salgado. Wenders hofft am Sonntag ebenfalls auf einen Oscar und nahm den Preis im Pariser Théâtre du Châtelet nicht persönlich entgegen. Volker Schlöndorff erhielt zusammen mit Cyril Gely für sein Kriegsdrama «Diplomatie» die Auszeichnung als bestes adaptiertes Drehbuch.
Als bester Hauptdarsteller setzte sich Pierre Niney durch. Der 25-Jährige wurde für seine Darstellung des französischen Modemachers Yves Saint Laurent in dem gleichnamigen Film von Jalil Lespert ausgezeichnet. Die Auszeichnung für die beste Schauspielerin ging an Adèle Haenel («Les Combattants»).
Bei der 40. Verleihung der Césars durfte erstmals eine Schauspielerin aus den USA eine Trophäe mit nach Hause nehmen. Kristen Stewart wurde für ihre Nebenrolle in dem Film «Die Wolken von Sils Maria» geehrt. Die aus der Vampirsaga «Twilight» bekannte 24-Jährige ist in dem Drama an der Seite von Juliette Binoche zu sehen.
Der Ehrenpreis ging an den US-Schauspieler Sean Penn. Er habe das französische Kino schon immer sehr geschätzt, denn es habe zahlreichen Schauspielern und Schauspielerinnen zu ihrem Traum verholfen, sagte der 54-Jährige. Die Trophäe wurde dem zweifachen Oscar-Preisträger von Frankreichs Leinwandstar Marion Cotillard überreicht. Sie übergab Penn den César mit den Worten: «Sean, Frankreich liebt dich!»
syd/AFP/dpa/AP