Etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt haben keine Toilette. Allerdings nehme ihre Zahl dank zunehmender Anstrengungen immer weiter ab, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Welttoilettentag am Mittwoch mit. In der Schweiz machte das Hilfswerk Helvetas mit einer Guerilla-Aktion auf die Problematik aufmerksam.
Im Jahr 2012 sind laut WHO 30 Prozent mehr Geld für sauberes Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene ausgegeben worden als noch 2010. «Noch nie war die Politik so engagiert, allen Menschen Zugang zu diesen lebensnotwendigen Dingen zu gewährleisten», erklärte Maria Neira, Direktorin der WHO-Abteilung für Gesundheit. Wasser und Sanitäranlagen seien unerlässlich für die Gesundheit.
Indien zum Beispiel möchte bis 2019 Toiletten für alle bauen. Derzeit geht noch etwa die Hälfte des Milliardenvolkes fürs Geschäft ins Freie.
Grosse Fortschritte konnten Indiens Nachbarländer verzeichnen. In Bangladesch wurde die Zahl der Menschen, die keine Toilette benutzen, von 1990 bis 2012 von 34 auf 3 Prozent reduziert. In Nepal sank ihr Anteil von 86 auf 40 Prozent im gleichen Zeitraum.
In Schweizer Städten brachte das Hilfswerk Helvetas zum Welttoilettentag auf rund 40 Brunnen Kopien der belgischen Brunnenfigur Pis an. Mit der Guerilla-Aktion solle daran erinnert werden, dass Urin und Fäkalien in vielen armen Ländern das Trinkwasser verschmutzen, weil Sanitäranlagen fehlten, teilte Helvetas mit. (sda/dpa)