Schneewelyn, die VBS-Hexe und der bitchige Frosch: Die Märchen der Gebrüder Grimm – aus Sicht der Bundesrats-Parteien
Die BDP erzählt: «Schneewittchen und die 7 Bundesräte»
Es waren einmal sieben Bundesräte, die lebten hinter den sieben Bergen in Bern. Eines Tages, als sie von einem Bundesrats-Reisli zurückkehrten, sahen sie, dass die Türe des Bundeshauses weit offen stand.
Alle riefen durcheinander: «Wer hat aus meinem Schüsselchen gegessen?» – «Wer hat mein Vorstösschen eingereicht?»
Bald entdeckten sie eine Frau in einem ihrer Bettchen. Sie stellte sich als Schneewelyn Wittchen-Schlumpf vor und wurde von den Zwergen mit Freude aufgenommen. Dafür kickten sie den Blocherli raus, der vor Wut tobte und zeterte.
Auch die böse Hexe war überhaupt nicht erfreut:
Sie warf Schneewelyn aus der Partei, denn sie solle auf ewig parteilos umherirren. Aber sie hatte die Rechnung ohne Prinz Grunder gemacht. Dieser brach den Fluch, gründete die BDP und wenn Schneewelyn nicht abgewählt wurde, so regiert sie noch heute.
Die FDP liest: «Dornröschen»
Es war einmal eine böse Sozialistin, die war zur Geburtstagsparty der Freiheit nicht eingeladen. Aus Rache versetzte sie die Freiheit in einen hundertjährigen Schlaf. Nur eine Initiative einer liberalen Partei sollte sie wieder aufwecken können.
Um die Ruhestätte zauberte die Sozialistin einen massiven Wall aus bürokratischen Formalitäten hin.

Schliesslich gelang es der FDP, durch den Wall zu brechen und sie wedelte die Freiheit mit einer Geldnote wach. Seither sitzen die Beiden auf dem Bankgeheimnis und falls sie nicht gestorben sind, klammern sie sich noch heute daran.
Die SP präsentiert: «Berset und Gretel»
Es war einmal eine Arbeiterpartei, die schickte ihre zwei Kandidaten in den Bundesrat. Nach langem Umherirren kamen sie zum Departement für Sicherheit, vor dem viele Lebkuchen-Panzer standen.
Hungrig fingen sie an, diese zu verspeisen, als aus dem Büro eine Stimme drang:
Es war die VBS-Hexe! Sie öffnete und liess sie herein, doch sie hatte düstere Absichten. Sie sperrte den Berset ein und nahm sein Geld für die Deckung der Armeekosten.
Die Hexe hatte aber eine Schwäche: Die direkte Demokratie. Weil sie diese so hoch hielt, wurde sie von Berset und Gretel hinterrücks überstimmt. Die Beiden kamen frei.
Wenn man ganz leise ist, kann man das Wehklagen der Hexe noch hie und da im Wind vernehmen.
Die CVP rezitiert: «Rotkäppchen und die zerstörten Familienwerte»
Es war einmal ein Rotkäppchen, das wollte die Generationen-Beziehungen stärken. Und so machte es sich auf, seiner verwitweten Grossmutter Wein und verringerte Krankenkassen-Prämien zu bringen.
Doch als sie ankam, war ihre Grossmutter seltsam geworden:
Zum Glück eilte ein CVP-Nationalrat herbei und beendete die steuerliche Benachteiligung von Ehepaaren. Rotkäppchen und ihre Grossmutter heirateten und lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage.
Die SVP erzählt: «Der Froschkönig»
Es war einmal eine stolze Eidgenossin, die spielte am Schloss-Brunnen mit ihren Goldbarren. Plötzlich fiel einer der Goldbarren ins Wasser und ein Frosch erschien an der Oberfläche. Er bot der Eidgenossin an, ihre Goldbarren zurückzubringen, aber dafür müsse sie ihm Asyl gewähren.
Die Eidgenossin hing sehr an ihrem Gold und so ging sie den Handel ein. Aber als sie den Frosch ins Schloss nahm, ass er all ihr Essen, schlief mit allen Frauen und klaute den Bediensteten ihre Arbeitsplätze.

Da schmiss sie vor Wut den Frosch an die Wand und dieser verwandelte sich plötzlich von einem Sozialschmarotzer in einen stämmigen Schwingerkönig. Die Prinzessin heiratete ihn und gemeinsam verteidigten sie ihr Land bis ans Ende ihrer Tage.
