Die Solidarität ist riesig. Vergangenen Mittwoch berichtete die «Aargauer Zeitung» über das Schicksal von Jason Haller (21) aus Gränichen. Seither sind seine Eltern Sandra und Stefan ständig damit beschäftigt, Mails und Telefonanrufe zu beantworten. So viele Menschen wollen der Familie Haller helfen.
Jason Haller kam mit einer fehlgebildeten Vene im Gehirn zur Welt und musste schon als Baby notoperiert werden. Danach lag er wochenlang im Koma, sein linker Arm ist cerebralgelähmt. Mit zwölf stürzte er vom Velo und zog sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Und als im letzten Herbst Fehlstellungen seiner Füsse operativ behoben werden sollten, ging bei der Rückenmarknarkose etwas schief. Seither ist Jason querschnittgelähmt. Er lebt im Moment im Alters- und Pflegeheim, weil das Haus der Familie zuerst einen rollstuhlgängigen Anbau benötigt. Und das Geld dafür hat die Familie nicht (die IV zahlt nur einen Teil). Deshalb haben seine Eltern ein Spendenkonto eingerichtet.
«Nach den Zeitungsartikeln und dem Tele-M1-Beitrag haben sich Leute aus der ganzen Schweiz bei uns gemeldet», sagt Sandra Haller. «Einige haben uns Tipps gegeben, bei welchen Institutionen wir noch Gelder beantragen können, andere wünschen uns viel Glück und Kraft.»Und natürlich gibt es zahlreiche Spender: Der geplante Anbau an das Hallersche Haus kostet mehrere Hunderttausend Franken; bis gestern Abend waren rund 25 Prozent des noch fehlenden Betrags via Spende eingegangen (genauer Betrag bleibt geheim).
Auch sind Spenden in Form von Naturalien versprochen: «Die Firma ABL Sonnenschutztechnik aus Kölliken will uns zum Beispiel die Beschattung für den geplanten Anbau spendieren», so Mutter Sandra. Oder: «Monika Stirnemann vom Mac Baby in Buchs unterstützt uns wo sie nur kann. Sie hat Jasons Geschichte und Fotos in ihrem Laden aufgehängt und verteilt Einzahlungsscheine von seinem Spendekonto.» Eine andere Person plant ein Benefiz-Konzert; und auch das Open Air Gränichen (2./3./4.8.) plant eine Spendenaktion und stellt ein Kässeli für Jason auf. «Es ist mega schön, wie sehr sich die Leute für uns engagieren», schwärmt Sandra Haller.
Dank der bisher eingegangenen Spenden ist es nun möglich, dass der Bau bald beginnen kann. «Jason wünscht sich, dass er an seinem Geburtstag – am 5. Oktober – zurück nach Hause zügeln kann», so seine Mutter. Das werde zwar knapp, aber «vielleicht geht ja alles schneller als gedacht». Auf jeden Fall gebe die grosse Anteilnahme der ganzen Familie Haller «viel Schub». Und Jason? «Er freut sich riesig. Auch, weil er oft auf die Medienbeiträge angesprochen wird.»
(nadja rohner / az aargauer zeitung)