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US-Botschaftspersonal verlässt Haiti – nur Notfallpersonal bleibt

US-Botschaftspersonal verlässt Haiti – nur Notfallpersonal bleibt

28.07.2023, 10:5028.07.2023, 10:50
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Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage im Krisenstaat Haiti ziehen die USA alle US-Regierungsangestellten bis auf Notfallpersonal sowie deren Familien aus dem Land ab.

Elise Messadien cries as she sits next to the body of her 1-year-old goddaughter, who is believed to have died of dehydration, at a shelter for people displaced by gang violence, in Port-au-Prince, Ha ...
Eine junge Frau sitzt weinend neben ihrem toten einjährigen Kind, welches wohl an Dehydrierung gestorben ist.Bild: keystone

Das geht aus einer am Donnerstag (Ortszeit) aktualisierten Reisewarnung hervor. An US-Bürger gerichtet, teilte das Aussenministerium weiter mit:

«Reisen Sie nicht nach Haiti aufgrund von Entführungen, Kriminalität, Bürgerunruhen und schlechter medizinischer Versorgung.»

Wer sich bereits im Land aufhalte, solle «so schnell wie möglich» mit kommerziellen oder privat verfügbaren Transportmitteln ausreisen.

Haiti liegt zwischen Nord- und Südamerika auf der Insel Hispaniola. Auf der Osthälfte der Insel befindet sich die Dominikanische Republik. Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent. Seit Jahren leidet es unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen. Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 mit mehr als 220'000 Toten hängt Haiti am Tropf der Entwicklungshilfe. Zudem kämpfen Banden brutal um die Kontrolle der Hauptstadt Port-au-Prince, die immer mehr im Chaos versinkt. Fast die Hälfte der elf Millionen Haitianer leidet laut UN unter akutem Hunger.

In den vergangenen Tagen hatten nach Angaben des Senders CNN Haitianer vor der US-Botschaft in Port-au-Prince kampiert, um dort Schutz vor Bandenkriminalität zu suchen. «Die US-Regierung ist nur sehr begrenzt in der Lage, US-Bürgern in Haiti Notfallhilfe zu leisten», hiess es in der Mitteilung des US-Aussenministeriums weiter. Auch die US-Botschaft hatte zuvor mehrere Warnungen ausgesprochen.

Seit der Ermordung des Staatspräsidenten Jovenel Moïse vor knapp zwei Jahren führt eine Interimsregierung die Amtsgeschäfte. Sie bat die Vereinten Nationen um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe, die bislang allerdings nicht zustande gekommen ist. (saw/sda/dpa)

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