Seltener öffentlicher Auftritt von Taliban-Chef Hibatullah Achundsada zum Zuckerfest: Der äusserst zurückgezogen lebende Achundsada hat am Mittwoch laut Angaben der afghanischen Regierung das Gebet zum Ende des Ramadan in der grössten Moschee Kandahars geleitet. In einer von den Taliban veröffentlichten 35-minütigen Tonaufnahme betonte er, er werde «nicht einen Deut» vom islamischen Recht abrücken.
Zugleich warnt Achundsada den Westen, Afghanistan mit «Propaganda» und «böswilligen Strategien» anzugreifen.
Den Regierungsangaben zufolge kamen «Zehntausende» in die grösste Moschee Kandahars um Achundsada zu hören. Ein Augenzeuge berichtete der Nachrichtenagentur AFP, der «Emir» sei vom Hof der Moschee aus nicht zu sehen gewesen. Die Rede des Anführers wurde demnach über einen Lautsprecher verbreitet.
Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hatte am Dienstag Anweisungen für Imame im ganzen Land für die Verlesung einer Botschaft Achundsadas herausgegeben. Darin wurden die Afghanen und Afghaninnen dazu aufgefordert, das Gesetz der Scharia zu respektieren. Zudem hiess es darin, «wir wollen diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen mit allen Nationen.» Des Weiteren schrieb der Taliban-Führer laut Ministerium:
In Kabul waren die Sicherheitsvorkehrungen angesichts der Feierlichkeiten zu Eid al-Fitr erhöht worden. Die Gläubigen strömten trotzdem zu Tausenden in die Moscheen. Sicherheitskräfte hielten Journalisten der AFP davon ab, Gottesdienste zu filmen.
Öffentliche Auftritte Achundsadas sind seit seinem Amtsantritt 2016 extrem selten. Zuletzt zeigte er sich in Kandahar 2022 zum Zuckerfest sprach allerdings nur mit dem Rücken zum Volk. Fast ein Jahr nach der Rückeroberung Afghanistans gratulierte er den Gläubigen damals zum «Sieg, zu Freiheit und Erfolg». Der Taliban-Führer regiert das Land per Dekret von Kandahar im Süden Afghanistans aus, wo die islamistische Gruppierung erstmals in Erscheinung trat. (saw/sda/afp)
Von den "Ungläubigen" im Westen. Warum verlangt er das Selbe nicht auch von seinen Glaubensbrüder vom IS?
Wie würdig ist es in einem Tschador eingesperrt zu werden?
Man sollte bei sich selber anfangen mit dem was man von anderen verlangt.