Sudans langjähriger Machthaber Omar al-Baschir ist wegen Korruption zu zwei Jahren Hausarrest verurteilt worden. Er müsse die Strafe in einer Pflegeeinrichtung verbüssen, teilte der zuständige Richter am Samstag in der sudanesischen Hauptstadt Khartum mit.
Wegen seines hohen Alters sei der 75-Jährige gemäss dem sudanesischen Recht nicht zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
In dem Verfahren ging es um 25 Millionen Dollar, die der frühere Machthaber kurz vor seinem Sturz vor gut acht Monaten aus Saudi-Arabien erhalten hatte. Al-Baschir hatten mehr als zehn Jahre Haft gedroht.
Der Prozess gegen den derzeit in Khartum inhaftierten 75-Jährigen hatte im August begonnen. Der jahrzehntelange Machthaber erschien mehrfach zu Anhörungen vor Gericht und verfolgte das Geschehen dort hinter Gittern.
Er soll die nun gegen ihn verhängte Strafe laut Gericht erst antreten, wenn in einem anderen Prozess gegen ihn das Urteil gefallen ist. Dabei geht es um die Tötung von Demonstranten.
Al-Baschir, der sein Land fast 30 Jahre lang autoritär regierte, war nach monatelangen Protesten im April von der Armee gestürzt worden. Gegen ihn liegt auch ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor. Dort werden ihm Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord in der Krisenregion Darfur vorgeworfen. (cbe/sda/afp)