In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es im Zentrum der ägyptischen Stadt Minya, im Stadtteil Al-Fawaher, zu einem Pogrom gegen Christen gekommen. Das berichten unter anderem das Hilfswerk «Christen in Not» (CiN) und die Newsplattform Copts-United.
So wurden Häuser von Kopten in einer konzertierten Aktion von muslimischen Fanatikern angezündet und die Christen wurden daran gehindert, die Häuser zu verlassen. Laut des Generalsekretärs von «Christen in Not», Elmar Kuhn, habe es in den Flammen auch Tote gegeben, konkrete Zahlen würden aber bisher nicht vorliegen.
— Christen in Not (@christeninnot) April 24, 2024
Durch Sicherheitskräfte konnten einige Extremisten verhaftet werden. Hilfe beim Beheben der Schäden wurde in Aussicht gestellt, sagte Kuhn.
Minya ist die Hauptstadt des Gouvernements Minya in Oberägypten, etwa 250 Kilometer südlich von Kairo. Der Grossraum Minya reicht mit seinen mehr als 700'000 Einwohnern bis in die Wüste hinein. Minya hat mit mehr als 40 Prozent der Einwohner einen der grössten Anteile an Christen in Ägypten, neben Kopten auch Katholiken, Protestanten und Anhänger von Freikirchen.
«Christen in Not» macht bereits seit Wochen auf die verstärkten Übergriffe und Entführungen christlicher Mädchen aufmerksam.
Jagd auf christliche Mädchen – der Staat schaut weg, der offizielle Islam ebenso #Ägypten pic.twitter.com/Z1GyYiVMLc
— Christen in Not (@christeninnot) April 23, 2024
Auch der koptische Bischof Macarius meldete sich auf X zu dem Pogrom und schrieb darüber, dass man die Behörden über «erwartete Angriffe» informiert hätte:
عاجل…
— Anba Macarius (@AnbaMacarius) April 23, 2024
أتابع بقلق بالغ هجوم المتطرفين الآن على منازل الأقباط في قرية الفواخر - مركز المنيا، واحتراق عدد كبير من المنازل ومنع سكانها من الخروج.
وقد أبلغنا المسئولين بالاعتداء المتوقَّع، ووعدونا باتخاذ اللازم، ونثق في سرعة التحرك.
حمى الله مصر من كل شر.
Gemäss der Newsplattform Copts United sei es zu den Ausschreitungen gekommen, weil sich in der Region das Gerücht verbreitet habe, dass eine Kirche gebaut werden solle.
Der CiN-Generalsekretär erinnerte daran, dass «Christen in Not» gerade in Minya in den vergangenen Jahren viele interreligiöse Projekte unter Einbeziehung muslimischer Familien durchgeführt hatte. Kuhn mutmasst:
(yam/sda/apa)