Die autoritäre Regierung von Burundi hat inmitten der Coronakrise und kurz vor der Präsidentenwahl vier Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) des Landes verwiesen.
Der WHO-Landesdirektor in dem ostafrikanischen Land und die anderen drei Experten seien zu unerwünschten Personen erklärt worden, hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums. Demnach haben die vier bis Freitag Zeit, das Land zu verlassen. Ein Grund wurde nicht genannt.
Aussenminister Ezechiel Nibigira wollte am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keine Angaben dazu machen. Die WHO sei mit der Regierung im Gespräch, um die Gründe für die Entscheidung zu verstehen, sagte die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti.
Burundi wird seit Jahren von Präsident Pierre Nkurunziza autoritär geführt. Er löste 2015 eine Krise aus, als er sich entgegen der Verfassung für eine weitere Amtszeit bewarb. Am Mittwoch sollen die Bürger einen neuen Präsidenten wählen.
In der Vergangenheit kam die Regierung immer wieder mit internationalen Organisationen in Konflikt: So trat Burundi 2017 aus dem Internationalen Strafgerichtshof aus, 2019 ordnete zudem die Regierung die Schliessung des örtlichen UN-Menschenrechtsbüros an. (aeg/sda/dpa)