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Afrika

Konflikt in Sudan verstärkt die Ausbreitung von Cholera

A health worker administers an oral cholera vaccine to a woman during a 10-day vaccination campaign in Khartoum, Sudan, Wednesday, Aug. 13, 2025. (AP Photo/Marwan Ali)
Sudan Cholera
Der Schlüssel zur Bekämpfung von Cholera ist sauberes Trinkwasser. Bild: keystone

Cholera auf Vormarsch – Konflikte verstärken Ausbreitung

Es ist ein Durchfall, der gerade für Kinder, Alte und Schwache tödlich enden kann. Die Cholera breitet sich aus, wenn es kaum sauberes Wasser gibt. Gerade im konfliktreichen Afrika ist das der Fall.
15.08.2025, 16:4215.08.2025, 16:42
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Die Cholera breitet sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerade in Konfliktregionen weiter aus. In diesem Jahr seien bisher 390'000 Fälle mit 4300 tödlichen Verläufen in 31 Ländern registriert worden, betont Kathryn Alberti, Cholera-Expertin der WHO. Diese Zahlen signalisierten ein grosses Versagen der internationalen Gemeinschaft. «Cholera kann man verhindern und sie ist leicht behandelbar», so Alberti weiter.

A Sudanese girl receives an oral cholera vaccine during a 10-day vaccination campaign conducted by health ministry workers in Khartoum, Sudan, Wednesday, Aug. 13, 2025. (AP Photo/Marwan Ali)
Sudan Cho ...
Ein sudanesisches Mädchen erhält eine Cholera-Schluckimpfung während einer 10-tägigen Impfkampagne, die von Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums in Khartum, Sudan, durchgeführt wird.Bild: keystone

Vor allem im Sudan, dem Südsudan, Tschad, der Demokratischen Republik Kongo und im Jemen sei die Lage sehr besorgniserregend. «In all diesen Ländern schüren Konflikte die Cholera weiter an», sagt Alberti. In Flüchtlingslagern hätten Menschen oft nur drei Liter Wasser am Tag – zum Trinken, Waschen und Kochen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist der Schlüssel bei der Bekämpfung der lebensbedrohlichen Durchfall-Erkrankung.

WHO: Regenzeit dürfte Probleme verschlimmern

Jetzt habe in diesen Regionen Afrikas die Regensaison begonnen, was die Situation weiter verschlimmern werde, so die WHO. Die Produktion von Impfstoffen laufe auf Hochtouren und dürfte bis zum Jahresende eine Rekordmenge erreichen. «Aber die Rekord-Produktion wird von einer Rekord-Nachfrage übertroffen», betont Alberti. Allein der Sudan habe in diesem Jahr bisher ein Drittel der Impfstoffe erhalten.

Die Staaten der Welt müssten mehr Geld zur Verfügung stellen, um eine wirksame Hilfe organisieren zu können, heisst es. Der Generaldirektor der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa (CDC) Jean Kaseya kritisierte unlängst die Unterversorgung mit Cholera-Impfstoffen. Auf dem Kontinent würden jährlich 54 Millionen Impfdosen benötigt, doch nur die Hälfte sei zu bekommen. (dpa) (aargauerzeitung.ch)

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