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Malis Regierung weist hochrangigen UN-Mitarbeiter aus

Malis Regierung weist hochrangigen UN-Mitarbeiter aus

06.02.2023, 02:20
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Malis Militärregierung hat den Direktor der Menschenrechtsabteilung der UN-Mission Minusma im Land zur unerwünschten Person erklärt. Der UN-Funktionär Guillaume Ngefa-Atondoko Andali müsse das Staatsgebiet binnen 48 Stunden verlassen, hiess es in einer am Sonntagabend veröffentlichten Mitteilung der Regierung. Die Junta warf Andali darin «destabilisierende und subversive Handlungen» vor.

epa10214546 A Malian flag hangs from a shop on a street in central Bamako, Mali, 29 September 2022. An Economic Community of West African States (ECOWAS) delegation visited Bamako 29 September 2022 in ...
Mali gilt als politisch äusserst instabil.Bild: keystone

Er habe «Hochstapler» als zivilgesellschaftliche Vertreter Malis für Sitzungen des UN-Sicherheitsrats ausgesucht und dabei «die nationalen Autoritäten und Institutionen ignoriert», zuletzt bei der Sitzung am 27. Januar. Eine Vertreterin der Zivilgesellschaft hatte vor dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen neben Gewalt durch Terroristen auch Menschenrechtsverletzungen durch malisches Militär und dessen «russische Partner» beklagt. Die malische Regierung warf Andali eine «Verschwörung» vor, um das Land zu verunglimpfen.

«Wir bedauern die Entscheidung der malischen Regierung, aber Minusma wird die Ausübung ihres Mandats fortsetzen, einschliesslich im Hinblick auf Menschenrechte», teilte ein hochrangiger UN-Mitarbeiter in New York am Sonntag (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur mit.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern gilt als politisch äusserst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird es von einer Militärregierung geführt, die von westlichen Staaten unter anderem wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird. Die russische Söldnertruppe Wagner steht im Verdacht, Verbrechen wie Hinrichtungen und Folterungen im Land begangen zu haben.

Im Rahmen der UN-Mission Minusma sind in Mali derzeit auch mehr als 1100 Männer und Frauen der Bundeswehr eingesetzt. Allerdings kam es immer wieder zu Streit mit der Regierung von General Assimi Goita. (sda/dpa)

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