International
Afrika

Afrika: 1,8 Millionen Menschen von Zyklon Idai betroffen – SRK hilft bei Logistik

epa07460332 People of Buzi arrive in a boat at Praia Nova in Beira to get shelter after the passage of cyclone Idai in the province of Sofala, central Mozambique, 24 March 2019. Reports state that ome ...
Das Katastrophengebiet erstreckt sich über hunderte Kilometer von Mosambik nach Simbabwe und Malawi.Bild: EPA/LUSA

1,8 Millionen Menschen von Zyklon «Idai» in Afrika betroffen – SRK hilft bei Logistik

24.03.2019, 15:08
Mehr «International»

Zehntausende Menschen warten im Katastrophengebiet in Südostafrika nach dem Zyklon «Idai» weiter auf Hilfe. Humanitäre Organisationen sind in der schwer verwüsteten Hafenstadt Beira in Mosambik zwar im Einsatz, aber die Bedürfnisse sind überwältigend.

Kleine Kinder irrten teils allein herum, berichtete die Kinderschutzorganisation «Save the Children» am Sonntag. «Viele unbegleitete Kinder haben traumatische Situationen durchlitten – manche mussten mit ansehen, wie ihre Mutter oder ihr Vater fortgespült wurden oder haben Geschwister verloren», berichtete der Einsatzleiter vor Ort, Machiel Pouw.

«Das Ausmass der Krise ist erschütternd», sagte der Generalsekretär der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Elhadj As Sy, nach einem Besuch in Beira. 1,8 Millionen Menschen sind nach Uno-Schätzung betroffen. Das Schweizerische Rote Kreuz schickte ein Team von Logistikern vor Ort, um die Nothilfe der internationalen Rotkreuz-Bewegung zu koordinieren.

Abgelegene Gebiete nicht erreicht

Das Katastrophengebiet erstreckt sich über hunderte Kilometer von Mosambik nach Simbabwe und Malawi. Besonders die abgelegenen Regionen seien weiter schwer oder gar nicht zu erreichen, berichten Uno-Hilfsorganisationen.

Am 15. März hatte der Zyklon «Idai» Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit schweren Regenfällen weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Mindestens 644 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen – die wahre Zahl dürfte deutlich höher liegen, glauben Hilfsorganisationen.

Die Versorgung der Zyklon-Opfer wird durch immer neuen Regen und zerstörte Verkehrswege erschwert. Seine Regierung habe Drohnen im Einsatz, um sich einen Überblick über die Notlage der Menschen zu verschaffen, sagte Mosambiks Umweltminister Celso Correia. Mitte der Woche drohen neue starke Regenfälle.

Hungersnot in Beira

In Beira wird bereits das Essen knapp, wie Journalisten berichteten. Zu den 500'000 Einwohnern kommen Vertriebene aus der Umgebung, die bei dem verheerenden Unwetter alles verloren haben. Allein in Beira seien 11'000 Häuser völlig zerstört, ebenso wie etliche Schulen und Gesundheitszentren, so das Uno-Kinderhilfswerk Unicef.

Insgesamt haben nach Schätzungen mindestens 600'000 Menschen ihre Bleibe verloren. Verteilt wurden in manchen Lagern vor allem Suppe und Kekse. Das Uno-Welternährungsprogramm (WFP) war dabei, seine Nothilfe stark auszuweiten.

Die Dimension der Katastrophe sprenge die schlimmsten Befürchtungen, hiess es, und der Einsatz rangiere jetzt auf dem Niveau der grossen WFP-Programme im Jemen und in Syrien.

Krankheiten breiten sich aus

Ein Problem ist auch, dass sich in den Überschwemmungsgebieten mit wenig Toiletten und Mangel an sauberem Trinkwasser Krankheiten schnell ausbreiten könnten. Es seien schon erste Cholerafälle in Beira gemeldet worden, sagte der Rotkreuz-Generalsekretär.

In den überfluteten Gebieten steige die Zahl der Malaria-Kranken. In stehendem Wasser können sich die Malaria übertragenden Mücken rasend schnell vermehren.

«Während die Suche und Rettung von Überlebenden weitergeht, müssen wir alles tun, um zu verhindern, dass durch Wasser übertragbare Krankheiten aus dem Desaster eine noch grössere Katastrophe machen», sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore in Beira. (viw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Zyklon «Idai» in Mosambik und Simbabwe
1 / 10
Zyklon «Idai» in Mosambik und Simbabwe
Der Zyklon Idai hat in Mosambik und Simbabwe verheerende Schäden angerichtet und Hunderte Todesopfer gefordert.
quelle: epa/nasa worldview / nasa worldview / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Zahl der Toten in Simbabwe auf 70 gestiegen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Nobelpreisträger Daniel Kahneman im Alter von 90 Jahren gestorben
Der US-israelische Psychologe Daniel Kahneman, der für seine Untersuchungen zum Umgang der Menschen mit Geld mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

Das teilte die US-Elite-Universität Princeton am Mittwoch mit. Kahneman lehrte bis zu seinem Tod in Princeton im US-Bundesstaat New Jersey.

Zur Story