Mutmassliche Dschihadisten haben bei zwei Angriffen im Westen Burkina Fasos mindestens zehn Zivilisten getötet. In Nouna, der Hauptstadt der Provinz Kossi, wurden Anwohnern zufolge am späten Montagabend sechs Menschen bei Granateinschläge getötet. Am selben Abend wurden einem lokalen Beamten zufolge in der 400 Kilometer südlich, nahe der Grenze zur Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) gelegenen Ortschaft Tondoura mindestens vier Menschen getötet, als «Terroristen» das Dorf angriffen.
Nouna ist seit Monaten Zufluchtsort für tausende Menschen, die vor wiederholten Angriffen durch Dschihadisten fliehen. Sicherheitskreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP gegenüber den Angriff auf die Stadt. Demnach seien «Raketenteile» in der Gegend gefunden worden.
In Tondoura hätten Dorfbewohner mit Gewehren versucht, die Angreifer abzuwehren, seien aber «schnell überrannt» worden, wie der Behördenvertreter sagte.
Seit 2015 gibt es in Burkina Faso regelmässig bewaffnete Angriffe von dschihadistischen Gruppen, die zum Teil mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenarbeiten. Mehr als 10'000 Menschen, darunter Zivilisten und Kämpfer, wurden laut Nichtregierungsorganisationen getötet, zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
Unzufriedenheit über die Reaktion auf die Angriffe führte im vergangenen Jahr zu zwei Staatsstreichen in Burkina Faso. (saw/sda/afp)