M23-Miliz verkündet Rückzug aus strategisch wichtiger Stadt Uvira
Im Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo hat die von Ruanda unterstützte M23-Miliz ihren Rückzug aus der erst vor wenigen Tagen eroberten Stadt Uvira verkündet. Die Miliz werde ihre Kämpfer auf Verlangen der USA «einseitig» aus der Stadt am Tanganjikasee zurückziehen, erklärte der politische Anführer der M23, Corneille Nangaa, am Dienstag.
Er forderte die «Garanten des Friedensprozesses» dazu auf, «geeignete Massnahmen für die Verwaltung der Stadt» zu ergreifen, vor allem für die «Entmilitarisierung, den Schutz von Bevölkerung und Infrastruktur und der Überwachung des Waffenstillstands durch eine neutrale Kraft».
Die M23-Kämpfer hatten Uvira im Osten der DR Kongo am vergangenen Mittwoch erobert. Sie waren trotz eines Anfang Dezember unter US-Vermittlung geschlossenen Friedensabkommens weiter vorgerückt. Binnen einer Woche waren nach übereinstimmenden Angaben der UNO und der Behörden in Burundi rund 30'000 Menschen in das Nachbarland geflohen.
Die M23-Miliz erklärte am Dienstag weiter, sie nehme Bezug auf den «Friedensprozess von Doha», der parallel zu den diplomatischen Bemühungen der USA läuft. Die DR Kongo und die Miliz hatten in der katarischen Hauptstadt Ende November ein Abkommen für eine Waffenruhe unterzeichnet. Die Kämpfe gingen ungeachtet dessen weiter.
Uvira liegt am nordöstlichen Ufer des zwischen dem Kongo und Burundi gelegenen Tanganjikasees. Auf der Nordwestseite liegt Bujumbura, die wirtschaftlich bedeutendste Stadt Burundis. Das kleine Nachbarland des Kongo betrachtet die näher rückende M23-Miliz als existenzielle Bedrohung.
Der an Bodenschätzen reiche Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit drei Jahrzehnten von blutigen Konflikten erschüttert. Anfang des Jahres war dort die M23 eingefallen, wodurch sich die Lage nochmals verschärft hatte. Im Zuge dieser Offensive hatte die M23 unter anderem die Grossstädte Goma und Bukavu eingenommen. Tausende Menschen wurden bei den Kämpfen getötet.
Ruanda bestreitet, die M23 zu unterstützen. Experten der Vereinten Nationen gehen aber davon aus, dass die ruandische Armee eine «entscheidende» Rolle bei der Offensive der Miliz spielte (sda/afp)
