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Afrika

Konflikt verschärft Krise in Burkina

Nahrungsmittelkrise so gross wie noch nie: Konflikt verschärft Krise in Burkina Faso

20.07.2023, 15:4920.07.2023, 15:49

Im Krisenland Burkina Faso sorgt ein anhaltender Konflikt für einen dramatischen Anstieg hungernder Menschen. Das teilte die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Donnerstag mit.

Aktuell leiden demnach in dem instabilen westafrikanischen Staat 2.2 Millionen Menschen an Hunger. Bis September soll die Zahl um etwa 50 Prozent auf 3.3 Millionen steigen, so das IRC. Besonders betroffen seien 26 von dschihadistischen Gruppen belagerte Städte, in denen mehr als 800 000 Einwohner begrenzten oder gar keinen Zugang zu lebensnotwendiger Grundversorgung hätten.

FILE- Malnourished children wait for treatment in the pediatrics department of Boulmiougou hospital in Ouagadougou, Burkina Faso, on April 15, 2022. The United Nations food agency says millions of hun ...
Unterernährte Kinder warten auf eine Behandlung im Krankenhauses Boulmiougou in Ouagadougou, Burkina Faso, April 2022.Bild: keystone

Die Nahrungsmittelkrise in dem Land mit 21 Millionen Einwohnern ist laut IRC aktuell so gross wie nie zuvor. In vielen Städten und Dörfern seien aufgrund der prekären Sicherheitslage Märkte geschlossen, sodass Menschen keinen Zugang zu Lebensmitteln und anderer Grundversorgung hätten. Zudem habe die anhaltende Gewalt den Zugang zu Ackerland und damit die Nahrungsmittelproduktion eingeschränkt. Auch seien Dutzende Gesundheitseinrichtungen geschlossen worden, sodass viele unterernährte Kinder und Erwachsene nicht behandelt werden könnten. Zusätzlich sorgt eine Dürre in Burkina Faso sowie der gesamten Sahelregion für Lebensmittelknappheit.

In dem Sahel-Staat und seinen Nachbarstaaten Mali und Niger sind seit Jahren bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige den Terrorgruppen Islamischer Staat und Al-Kaida die Treue geschworen haben. Burkina Faso wird von einer militärischen Übergangsregierung geleitet, die der Bevölkerung nach einem Putsch im Herbst versprochen hat, die Dschihadisten auszumerzen – bislang jedoch ohne Erfolg. (cst/sda/dpa)

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