International
Afrika

Algerien weist zwölf französische Diplomaten aus

Algerien weist zwölf französische Diplomaten aus

14.04.2025, 10:4514.04.2025, 10:45
Mehr «International»

Algerien hat nach Pariser Angaben zwölf französische Botschaftsangehörige aufgefordert, das nordafrikanische Land zu verlassen. Hintergrund ist ein Streit um die Festnahme von drei Algeriern in Frankreich.

Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot sagte dem Sender TF1-LCI:

«Die algerischen Behörden fordern zwölf unserer Beamten auf, das algerische Hoheitsgebiet innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Diese Entscheidung wäre eine Reaktion auf die Festnahme von drei algerischen Staatsbürgern, die auf französischem Staatsgebiet unter dem Verdacht stehen, schwere Straftaten begangen zu haben.»

Barrot forderte Algerien auf, auf die Ausweisung zu verzichten. «Sollte die Entscheidung, unsere Beamten auszuweisen, aufrechterhalten werden, bleibt uns keine andere Wahl, als sofort darauf zu reagieren», sagte er. Nach Angaben des Pariser Aussenministeriums handelt es sich um einen einmaligen Vorgang seit der 1962 erlangten Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes.

epa12022505 An Algerian woman walks on a street of the old town Casbah in Algiers, Algeria, 10 April 2025. Algerian Finance Minister Laziz Faid told the Finance and Budget Committee of the National Pe ...
Die Beziehungen zwischen Algerien und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich sind angespannt.Bild: keystone

Zu dem Streit zwischen Paris und Algier kommt es, nachdem beide Länder sich gerade erst bemüht hatten, ihre angespannten Beziehungen wieder zu normalisieren. Vor einer Woche erst war Barrot zu diesem Zweck nach Algerien gereist.

Am Freitag dann wurden in Frankreich drei Algerier festgenommen, die versucht haben sollen, in Frankreich einen regierungskritischen algerischen Influencer zu verschleppen. Unter den Festgenommenen soll sich ein Beschäftigter des algerischen Konsulats in Créteil bei Paris befinden. (rbu/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
10
Seco wollte Lobbyfirma für Zollstreit mit Trump engagieren – und blitzte beim Bundesrat ab
Der Zollstreit mit Donald Trump bleibt das grosse Thema in der Schweizer Politik. Die 39-Prozent Zolltarife sorgen in Bundesbern für Kopfzerbrechen – denn ein guter Draht zum US-Präsidenten konnte bislang nicht gefunden werden. Dies, obwohl sich der Bundesrat lange optimistisch zeigte. So optimistisch, dass man einen Vorschlag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ablehnte, Hilfe bei einer US-Lobbyfirma zu suchen, wie der «Sonntagsblick» berichtet.
Zur Story