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Präsident Roch Marc Kaboré nach Meutereien in Burkina Faso festgesetzt

Präsident Roch Marc Kaboré nach Meutereien in Burkina Faso festgesetzt

24.01.2022, 10:4524.01.2022, 11:12
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A mutinous soldier fires into the air at the Bobo interchange, near the Lamizana camp in Burkina Faso's capital Ouagadougou Sunday Jan. 23, 2022. Witnesses are reporting heavy gunfire at a milita ...
Aufstand von Soldaten in Burkina FasoBild: keystone

Im westafrikanischen Burkina Faso ist Präsident Roch Marc Kaboré von meuternden Soldaten festgesetzt worden.

Das sagte ein hochrangiger Soldat, der anonym bleiben wollte, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der Staatschef des westafrikanischen Landes sei in ein Militärcamp in der Hauptstadt Ouagadougou gefahren worden. Die meuternden Soldaten würden in wenigen Stunden eine Erklärung abgeben. Das Gebäude des nationalen Fernsehsenders in der Hauptstadt wurde am Montagmorgen bereits von ihnen umstellt.

Am Tag zuvor war es in mehreren Kasernen des Landes zu schweren Schusswechseln gekommen. Die Regierung hatte zunächst einen Putschversuch geleugnet und erklärt, die Situation sei unter Kontrolle. Sie hatte jedoch eine landesweite Ausgangssperre zwischen 20.00 Uhr und 5.30 Uhr verhängt.

Westafrikas wirtschaftliche Staatengemeinschaft Ecowas erklärte, sie unterstützte die Regierung. Sie rief die meuternden Soldaten zum Dialog auf. Die US-Botschaft in Ouagadougou blieb «aufgrund der anhaltenden Sicherheitsbedenken» geschlossen.

Burkina Faso's President Roch Marc Christian Kabore arrives to attend the Paris Peace Forum, in Paris, Thursday, Nov. 11, 2021.(AP Photo/Christophe Ena)
Marc KaboréBild: keystone

Erst Mitte Januar hatte die Armee mehrere Soldaten eines Putschversuchs beschuldigt und festgenommen. Am Samstag hatten Hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Kaborés Rücktritt gefordert.

Burkina Faso mit seinen 21 Millionen Einwohnern befindet sich wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren Krise. Viele Milizen, die zum Teil dem sogenannten «Islamischen Staat» («IS») oder der Terrororganisation Al-Kaida die Treue geschworen haben, agieren über die Grenzen zu Mali und dem Niger hinweg.

Mehr als eine Million Einwohner gelten als Binnenvertriebene. Der Unmut innerhalb der Bevölkerung, die Kaboré und seiner Regierung Handlungsunfähigkeit vorwirft, hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. (aeg/sda/dpa)

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