Zweifel an Erholung der Ozon-Schicht über Antarktis widerlegt
Die Ozon-Schicht erholt sich auch über der Antarktis. Ein internationales Forschungsteam hat in einer neuen Studie Zweifel daran widerlegt.
Laut der im Fachmagazin «Agu Advances» veröffentlichten Studie verschleiert eine Zirkulation in der Stratosphäre die Erholung der Ozon-Schicht über der Antarktis. Trotz dieses Effekts sei die Erholung aber vorhanden, teilte die an der Studie beteiligte Universität Graz (Österreich) am Donnerstag mit.
Zahlreiche Länder haben sich im Montrealer Protokoll von 1987 dem Schutz der Ozonschicht verschrieben und mit dem weltweiten Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) begann sich die Ozon-Schicht der Erde auch langsam wieder zu erholen. Gerechnet wird damit, dass es noch bis in die 2060er- oder 2070er-Jahre dauern wird, bis die schädlichen Substanzen vollständig abgebaut sind.
Unerwartete Beobachtungen schürten Zweifel
Aber es mehrten sich auch die Zweifel, dass dieser Trend auch am südlichen Ende der Welt gilt. Die Erholung des antarktischen Ozonlochs sollte sich nämlich auch in einer Erwärmung der unteren Stratosphäre der Antarktis abzeichnen. Beobachtungen im Zeitraum von 2002 bis 2022 zeigten jedoch unerwartete Veränderungen: Eine unerwartete anormale Erwärmung in der subtropischen unteren Stratosphäre der Südhemisphäre und eine Abkühlung über der Antarktis. Das warf die Frage auf, ob sich dort die Ozon-Schicht weniger gut regeneriert.
Das internationale Forschungsteam konnte dies nun widerlegen und fand die Ursache stattdessen in einer Verlangsamung der sogenannten Brewer-Dobson-Zirkulation, einer grossräumigen Bewegung von Luftmassen in der Atmosphäre.
«Dieser Effekt verschleiert die Erholung der Ozon-Schicht am Südpol. Unsere Berechnungen zeigen aber, dass sie sehr wohl vorhanden ist und nur von den Auswirkungen der Zirkulationsänderung überlagert wird», fasste Andrea Steiner von der Universität Graz die Resultate zusammen. (sda/apa)